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Internationaler Frauentag 2024
Ein Europa der Frauen ist unabhängig, fortschrittlich und widerstandsfähig
Gemeinsam kämpfen wir für Frauenrechte in Deutschland und Europa. Wir machen uns nicht nur am 8. März, dem Internationalen Frauentag, für Frauen stark, sondern jeden Tag. Das gehört zu unserer sozialdemokratischen DNA. Stärkste Stimme für Europa ist unsere Spitzenkandidatin Katarina Barley. Was hat progressive Europapolitik mit unabhängigen Frauen zu tun?
Informationen rund um unsere Ziele für mehr Frauenrechte findest Du hier.
Tatsache ist: Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede bei Beschäftigung, Bezahlung und sozialer Sicherung – noch immer. 2023 haben Frauen pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer (Destatis, 18.1.2024). Mit diesem Gender Pay Gap von 18 Prozent bleibt Deutschland eines der EU-Schlusslichter. Noch größer ist die Lohnlücke in Estland (21 %) und Österreich (19 %).
Erst wenn Frauen wirtschaftlich und insbesondere finanziell unabhängig sind, schafft dies auch soziale Gerechtigkeit. Ein wichtiger Baustein hierfür sind hochwertige Arbeitsplätze, Arbeitszeiten, die zum Leben passen, und faire Löhne. Hieraus ergeben sich dann auch faire Renten.
Was wir bisher schon geschafft haben
Der Mindestlohn wurde 2022 deutlich angehoben, spürbar für 6 Millionen Menschen, besonders häufig profitieren Frauen und Beschäftigte aus Ostdeutschland von der Erhöhung. Weitere Schritte 2024 und 2025 folgen.
Die europäische Richtlinie zur Lohntransparenz – seit 2023 in Kraft– wird dafür sorgen, dass mehr Frauen ihren gerechten Lohn erhalten. Dafür haben wir gekämpft. Jetzt muss die Richtlinie bis 2026 bei uns umgesetzt, nationales Recht, das deutsche Entgelttransparenzgesetz, angepasst werden.
Mit der EU-Führungspositionen-Richtlinie gelten auch in Europa verbindliche Vorgaben für mehr Frauen in Führungspositionen.
Was wir noch schaffen müssen.
Ein Dauerbrenner bleibt die gerechte Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Eltern. Wir wollen den Gender Gap auch bei Pflege und Betreuung schließen. Noch immer ist Sorgearbeit Frauensache, das darf nicht so bleiben. Wir streben daher das Modell „Equal Carer – Equal Earner“ an, also ein gleichstellungsorientiertes Erwerbs- und Sorgemodell. Das braucht bessere Rahmenbedingungen.
Wichtig im Zusammenspiel zwischen nationalem und europäischem Recht ist auch die Europäische Mindestlohnrichtlinie. Frauen arbeiten häufig im Niedriglohnsektor. Die Richtlinie wird dazu beitragen, dass Frauen mehr verdienen und somit besser vor Armut geschützt werden.
Wenn wir uns für Frauenrechte einsetzen, ist das nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch ein gutes Mittel gegen Rechtsextremismus. Wir wollen ein solidarisches, gleichberechtigtes, freies Miteinander der Geschlechter, der Generationen, unabhängig von der eigenen familiären oder kulturellen Geschichte. Wir wollen für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft sorgen.
Frauen, die ein selbstbestimmtes Leben führen können, reproduktive und sexuelle Selbstbestimmung beanspruchen, die leben, so wie sie es wollen – frei, selbstbewusst, unabhängig, all das ist Rechtsextremisten ein Graus. Der Rechtsruck in Europa ist eine akute Bedrohung für Frauenrechte. Rechtsextreme versuchen, Frauen im traditionelle Rollen zu drängen, einzuschränken und zu unterdrücken. Das dürfen wir nicht zulassen!
Wir halten dagegen und stehen für Gleichberechtigung, für Vielfalt der Geschlechter. Frauen müssen ein selbstbestimmtes Leben führen können. Das zeigt sich beispielsweise in unserem Kampf für sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch, indem wir den § 219a des Strafgesetzbuches abgeschafft haben und der Zugang zu Informationen dadurch transparenter ist.
Frauen haben viel erreicht in den letzten Jahrzehnten, auch dank gleichstellungspolitischer Initiativen der EU – und sie haben viel zu verlieren. Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen. Wir wollen die Rechte von Frauen in einer EU-Charta der Frauenrechte [pdf |407 KB] festschreiben. Eine solche Charta legt einheitliche europaweite Standards für die Rechte der Frau fest. Sie dient als Leitfaden für die Geschlechtergleichstellung bei allen Maßnahmen der EU auf europäischer und nationaler Ebene. Denn Europa kann der rechtliche Rahmen für stabile und solidarische Frauenpolitik sein.
Außerdem beinhaltet ein solcher Gesetzestext einen Katalog zu schützender Grundrechte, absoluter Mindeststandards, wie zum Beispiel sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, einschließlich reproduktiver Selbstbestimmung sowie sicherer und legaler Schwangerschaftsabbrüche. Ziel muss sein: Rechte zu schützen, auszubauen und festzuschreiben, etwa in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt, paritätischer Vertretung in Parlamenten, sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte.
Unsere Botschaften zum Download
Flugblatt "Ein Europa der Frauen ist..."
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