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1933 | Zerschlagung der Gewerkschaften

IG BCE Archiv

2. Mai 1933
Die Nazis zerschlagen die Gewerkschaften

Dreist, zynisch und brutal: Am 2. Mai 1933 - nach dem Tag der Arbeit ! - besetzen Nazi-Schergen überall im Deutschen Reich die Häuser der freien Gerkschaften. Widerstand ist zwecklos: ihre politischen Gegner haben die Nationalsozialisten bereits mundtot gemacht. Sozialdemokrat*innen und Kommunist*innen sind interniert oder auf der Flucht. Die Häuser der SPD wurden schon März und April besetzt und gestohlen.

1933 besetzen Nationalsozialisten die Gewerkschaftshäuser. Rollkommandos der SA und SS stürmen die Häuser der freien Gewerkschaftsbewegung. Tausende Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter werden eingekerkert, gefoltert und ermordet. Das Eigentum der Gewerkschaften wird konfisziert, Schriftgut beschlagnahmt und nicht selten verbrannt. 

Die Zerschlagung der freien Gewerkschaftsbewegung und die Zerstörung der Mitbestimmung in den Betrieben durch die Nationalsozialisten war der tiefste Einschnitt, den die freie Gewerkschaftsbewegung in Deutschland je erlebt hat.

Der 2. Mai 1933 ist Anlass, der vielen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zu gedenken, die dem Nazi-Terror zum Opfer fielen.

Das Jahr 1933 stellt für die Freien Gewerkschaften wie auch die deutsche Sozialdemokratie die tiefste Zäsur in ihrer Geschichte dar. Dass es Gewerkschaften und SPD dennoch gelang, in der Illegalität Widerstand zu organisieren und vom Exil aus die politische Arbeit fortzusetzen, ist das Verdienst tausender couragierter Mitglieder. 

Mutige Frauen und Männer, die auch in Zeiten von Terror und Barbarei ihre Überzeugung behalten und sich für Menschlichkeit und Solidarität eingesetzt haben. Mutige Frauen und Männer, die bereit waren, dafür Freiheit und Leben zu riskieren. Die meisten als Sozialdemokraten und Gewerkschafter, Sozialdemokratinnen und Gewerkschafterinnen.

Aus der größten Niederlage heraus wurde noch im Widerstand die Idee einer Einheitsgewerkschaft geboren. Eine Idee, die 1949 mit der Bildung des DGB Realität wurde. Ein historischer Schritt mit immenser Bedeutung für die Entwicklung von Demokratie und sozialer Marktwirtschaft in Deutschland. 

Die Gewerkschaften haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Arbeitnehmer*innen am deutschen Wirtschaftswunder partizipierten, und dass die Bundesrepublik sich zu einer sozialen Demokratie mit starker Mitbestimmung und Arbeitnehmerschutz entwickelte.

Sie sind wichtige Stützpfeiler für den sozialen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Stärke unseres Landes. Starke Gewerkschaften sind unverändert die Voraussetzung für faire Löhne und eine gerechte Verteilung.

Der DGB und seine Einzelgewerkschaften sind Einheitsgewerkschaften. Niemand ist jedoch seit 150 Jahren so sehr im Kampf für Freiheit, Demokratie, Frieden und soziale Gerechtigkeit verbunden wie die Sozialdemokratie und die freien Gewerkschaften in Deutschland.

Für uns alle bleibt die Herausforderung, den Kampf um Frieden und Freiheit und Demokratie weiterzuführen. Endgültig gewonnen ist er nie.

Die SPD tritt stets für starke und unabhängige Gewerkschaften ein. Sie sind unverzichtbar in einer Demokratie und für eine Demokratie.