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Lina Najmi
Ich bin eine von vielen. Ich bin eine von euch. Ich bin Sozialdemokratin.
Warum eigentlich SPD? Warum Sozialdemokratie? Die Antworten auf diese Frage sind bunt. Sie sind laut und trotzig, sie sind stolz und liebevoll.
Wir sind rund 400.000 Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Und jede*r von uns bringt seine eigene, besondere Geschichte mit. Einige davon erzählen wir in unserem Projekt #1von400Tausend.
Mein Name ist Lina Najmi
... und als arabisch gelesene Frau werde ich häufig gefragt, ob ich aus einer sogenannten arabischen Großfamilie komme. Meine Antwort: Ich komme zwar aus einer sehr großen Familie, doch wir tragen nicht denselben Nachnamen. Bei uns gibt es oft Streit, doch wir vergeben einander und halten in schwierigen Zeiten zusammen. Denn: Wir teilen dieselben Träume. Diese Familie nennt sich SPD.
Aufgewachsen bin ich aber in einer kleinen Familie. Ich wurde als Tochter einer Gewerkschafterin und eines Sozialdemokraten in Casablanca geboren. Die Sozialdemokratie ist somit ein fester Bestandteil meines Lebens. Schon immer. Dies verfestigte sich jedoch weiter, als ich mich mit 17 Jahren dazu entschloss, meine Heimat Marokko und meine Familie zu verlassen, um in Deutschland Politikwissenschaften zu studieren. Ein Stipendium machte mir dies möglich.
Die erste Zeit in Berlin war schwer für mich, ich fühlte mich alleine. Ich kannte ja niemanden. Doch schnell fand ich Halt in den Jusos, die mir halfen, wo sie nur konnten. Ich brauchte Hilfe beim Umzug: Sie waren da. Ich brauchte eine Behördenbegleitung: Sie waren da. Ich brauchte jemanden zum Reden: Sie waren da.
Ich lebe nun seit 9 Jahren in Deutschland und setze mich jeden Tag politisch gegen Rassismus und Ausgrenzung ein, die weiterhin den Alltag vieler Menschen mit Migrationsgeschichte prägen. Im Club genauso wie auf der Straße. Auf dem Spielplatz genauso wie bei der Arbeit. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Es kann schwer sein, sein Leben in einem anderen Land fortzusetzen. Manchmal sind es einfach nur diese kurzen, aber schmerzhaften Momente, in denen man sich fremd oder anders fühlt. Wenn man zum Beispiel beim Bäcker Brötchen holt und schräg angeschaut wird, weil man eben nicht akzentfrei spricht.
Vor einem Jahr bin ich in die SPD eingetreten, um mit ihr eine menschenfreundliche Migrationspolitik voranzutreiben, die auf Respekt setzt und Anerkennungsstrukturen für migrantische Communities schafft. Ich wünsche mir zum Beispiel ein Staatsangehörigkeitsrecht auf der Höhe der Zeit. Damit sich Menschen nicht mehr entscheiden müssen, wo sie hingehören. So wie ich, denn: Marokko ist meine Heimat, in der ich aufgewachsen bin. Deutschland ist aber mittlerweile mein Zuhause. Hier möchte ich mein Leben verbringen, das Land mitgestalten und irgendwann auch wählen gehen dürfen. Aber ohne einen Teil von mir – meine Kindheit – aufgeben zu müssen. Denn das bedeutet Respekt für mich.“
Liebe Lina,
wie sehr es mich freut, dass die SPD dir in dieser ersten schweren Zeit in Deutschland Kraft und Rückhalt geben konnte! Die SPD ist die Partei der Vielfalt und des Zusammenhalts. Hier hat jeder und jede Platz, ungeachtet seiner oder ihrer Herkunft. Wer zugewandert ist und deutsche Staatsbürgerin oder Staatbürger werden möchte, zeigt den Willen, in einer freiheitlichen und solidarischen Gesellschaft zu leben, in der alle Menschen gleichberechtigt sind, ihre Würde unantastbar ist und sich alle frei entfalten können. Als Bürgermeister in Hamburg habe ich alle Bürgerinnen und Bürger angeschrieben, die die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllten. Dann gab es eine sehr bewegende Feier im großen Festsaal des Rathauses. Ich glaube, früher oder später wird es sicher so sein, dass jede und jeder selbst entscheidet, ob sie oder er an der weiteren Staatsbürgerschaft festhält. Unser Anspruch muss sein, dass die SPD erster Ansprechpartner für das Thema Integration ist. Danke liebe Lina, dass du 1von400Tausend bist!
Ihr seid Genossin oder Genosse und habt eine besondere Geschichte? Oder ihr kennt jemanden, der #1von400Tausend werden sollte? Dann meldet euch bei uns. Schreibt uns einfach eine Mail an 1von400Tausend(at)spd.de.
Wir freuen uns auf euch und eure Geschichten!