Am Jahrestag des Anschlags von Hanau mit neun Toten hat Vizekanzler Olaf Scholz der Opfer gedacht und zu einem verstärkten Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus aufgerufen. „Wir gedenken heute der Mordopfer aus Hanau. Wir sagen ihre Namen. Wir machen, dass sie nicht vergessen sind“, mahnte er.
Die SPD trauert um Ferhat Unvar; Hamza Kurtović; Said Nesar Hashemi; Vili Viorel Păun; Mercedes Kierpacz; Kaloyan Velkov; Fatih Saraçoğlu; Sedat Gürbüz; Gökhan Gültekin. Wir werden euch nicht vergessen.
„Ihre Geschichten kannte der Mörder nicht. Er kannte nicht ‚den Bruder‘, ‚die Tochter‘, ‚den Freund‘. Er sah nicht die Bürgerinnen und Bürger aus unserer Mitte, die sie waren. Er sah nur ‚die Ausländer‘, tötete wahllos und doch gezielt. Sein Motiv war Rassismus, sein Antrieb Hass“, erinnerte Olaf Scholz.
„Kein Wegschauen – kein Schönreden. Gegenhalten!“
Rechter Terror in Deutschland sei Realität, so der SPD-Kanzlerkandidat. Davon zeugten allein die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre: Hanau, der Mord an Walter Lübcke, das antisemitische Attentat von Halle und unzählige Angriffe auf kommunalpolitisch Engagierte - jeden Tag.
„Es gibt rechten Terror und strukturellen Rassismus in unserem Land. Und es gibt zu viele, die das nicht sehen wollen, die wegschauen, die abstreiten“, sagte der Vizekanzler. Sein Appell: „Kein Wegschauen – kein Schönreden. Gegenhalten! Wir sind viele. Wir arbeiten am Zusammenhalt unserer Gesellschaft – am ehrlichen gegenseitigen Respekt. Und wir erzählen die Geschichten der Opfer von Hass und Hetze und gedenken ihrer. Wir werden sie nicht vergessen.“