Homosexuelle, die nach dem früheren Paragrafen 175 verurteilt worden waren, werden rehabilitiert und entschädigt. Das Kabinett hat einen entsprechenden Gesetzentwurf von Justizminister Heiko Maas nach zähem Ringen mit der Union beschlossen. „Das ist mehr Gerechtigkeit“, kommentierte SPD-Chef Martin Schulz.
Zwar könne Geld seelisches Leid nicht wiedergutmachen. „Aber es ist eine Frage des Respekts, Unrecht nicht nur zu beseitigen, sondern sich auch im die Betroffenen zu kümmern“, so Schulz.
Der Paragraf 175 habe Berufswege verstellt, Karrieren zerstört und Biografien vernichtet“, sagte Heiko Maas. „Den wenigen Opfern, die heute noch leben, sollte endlich Gerechtigkeit widerfahren.“
Rehabilitierung und Entschädigung
Zuvor hatte das Kabinett beschlossen, die Urteile aufzuheben und die Opfer finanziell zu entschädigen. Es geht um einen Pauschalbetrag von 3000 Euro und weitere 1500 Euro für jedes angefangene Jahr „erlittener Freiheitsentziehung“.