Die SPD erhöht den Druck auf die Union im Streit über humanitäre Hilfe nach der Brandkatastrophe im griechischen Lager Moria. Es geht um schnelle Hilfe vor Ort, die Aufnahme von mehr Geflüchteten sowie mehr Einsatz für eine europäische Lösung. „Wir müssen weitaus mehr tun“, sagt Vizekanzler und Kanzlerkandidat Olaf Scholz. „48 Stunden sind, glaube ich, ein ganz guter Maßstab angesichts der drängenden Herausforderungen.“
Beim Brand des Lagers Moria haben rund 13.000 Menschen ihr letztes Dach verloren. Männer, Frauen und Kinder sind obdachlos, ohne Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung. „Das sind menschenunwürdige Zustände. Das ist der Tiefpunkt einer Entwicklung, die beschämend ist für Europa“, sagte die SPD-Vorsitzende Saskia Esken am Montag in Berlin. Die SPD wolle in der Regierung gemeinsam mit dem Koalitionspartner erreichen, dass Deutschland einen „maßgeblichen Beitrag leistet, damit die Menschen dort schnell Hilfe und Rettung erhalten“, sagte Esken bei der Vorstellung einer Moria-Resolution [PDF, 90 KB] des SPD-Parteivorstands.