Olaf Scholz ist der Kandidat, der Kanzler kann. In seiner Rede auf dem digitalen SPD-Bundesparteitag machte er klar, was es braucht für eine Zukunft, die aus Herausforderung Chancen macht: Einen Plan, wie es geht, und Erfahrung und Kompetenz, das auch umzusetzen. Nicht nur etwas wollen – sondern es machen. Das ist sein Anspruch für die Führung einer neuen progressiven Regierung.
Kurz nachdem die Delegierten des SPD-Bundesparteitags mit überwältigender Mehrheit das Zukunftsprogramm beschlossen hatten – das SPD-Programm für die Bundestagswahl – gehört die Bühne Olaf Scholz. Der SPD-Kanzlerkandidat macht in seiner rund 30minütigen Rede klar, worauf es ankommt in den kommenden Jahren. Seine Botschaft zum Auftakt: Keine Zeit verlieren, nicht nur reden. Sondern machen. Das sei nach der Corona-Pandemie sogar noch wichtiger als ohnehin schon: „Aus den Erfahrungen müssen wir jetzt die richtigen Schlüsse ziehen – und zwar ganz grundsätzlich. Jetzt geht es um die Zukunft unseres Landes. Jetzt geht es um die zwanziger Jahre. Jetzt geht es um Deutschlands Weg im 21. Jahrhundert.“
Respekt: „Ohne Wenn-und-Aber“
Und es geht um Respekt, einer der Schwerpunkte, die Scholz in den Mittelpunkt stellt. Denn:
„Jede und jeder Einzelne in Deutschland zählt! Jede und jeder Einzelne in Deutschland muss zählen!“ In der Pflege, in Krankenhäusern, die Busfahrerin, der Kassierer im Supermarkt, Paketboten und viele mehr. „Sie alle verdienen Respekt! Wir brauchen mehr Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“, weiß der SPD-Kanzlerkandidat. Natürlich geht es gegen Rassismus, gegen Sexismus, gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen! Für Vielfalt – „ohne Wenn-und-Aber!“ Und auch: Gerechte Steuern, weil besonders Reiche mehr beitragen können. Oder auch internationale Konzerne. Höhere Löhne mit 12 € Mindestlohn, der bereits im ersten Jahr seiner Regierung kommen werde.
Aber: „Zusammenhalt kommt nicht von allein.“ Dafür müsse man was tun. Was das konkret heißt, macht er am Beispiel bezahlbarer Wohnungen klar. Den Neubau von 400.000 will er jedes Jahr organisieren, davon allein 100.000 im sozialen Wohnungsbau. Das ist viel mehr als heute gebaut wird. Dass es geht, hat er als Hamburger Bürgermeister schon unter Beweis gestellt – anders als andere, wie er an einem Beispiel deutlich macht: „Baden-Württemberg mit grün-schwarzer Regierung hat damals also gerade mal 1.380 Neubauförderungen geschafft – Hamburg mehr als doppelt so viele. Und im Verhältnis zur Bevölkerung sind das in Hamburg fast 10 Mal mehr“, rechnet Scholz vor. Nicht nur wollen, sondern machen.