Gute Nachrichten für alle Rentner und die Berufstätigen. 2016 sollen die Renten voraussichtlich um 4,4 Prozent im Westen und 5 Prozent im Osten erhöht werden. Der Beitragssatz zur Rentenversicherung wird zudem länger stabil bleiben. Die ältere Generation kann auf eine angemessene Absicherung vertrauen – die Jüngeren werden dabei nicht überfordert, so das Fazit von Sozialministerin Andrea Nahles.
Der Boom am Arbeitsmarkt und die steigenden Löhne wirken sich sowohl für die Beitragszahlenden als auch für die Rentnerinnen und Rentner positiv aus. Zu diesem Ergebnis kommt der Rentenversicherungsbericht 2015 [PDF, 862 kb], der am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. „Die Einnahmen der Rentenversicherung entwickeln sich weitaus positiver, als noch vor einem Jahr erwartet“, kommentierte Nahles den Bericht.
Boom am Arbeitsmarkt
Erst am Dienstag hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass so viele Menschen wie nie zuvor in Deutschland einen Job haben. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im dritten Quartal auf rund 43,2 Millionen. Damit wurde ein neuer Höchststand seit der Wiedervereinigung erreicht.
Infolgedessen kann die Bundesregierung den Beitragssatz über mehrere Jahre stabil halten. „Und die Rentnerinnen und Rentner können im kommenden Jahr mit einer deutlichen Rentensteigerung rechnen“, freut sich die Sozialministerin.
Rentenpaket solide finanziert
Die Zahlen belegten zudem, dass allen „Unkenrufen“ zum Trotz das von der SPD durchgesetzte Rentenpaket mit einer abschlagsfreien Rente ab 63, der Mütterrente und einer erhöhten Erwerbsminderungsrente „solide und sicher finanziert“ sei, so Nahles.
Ein Überblick über die Kernzahlen
- Die Renten dürften zum 1. Juli 2016 um knapp 4,4 Prozent im Westen und rund 5 Prozent im Osten steigen. Die tatsächliche Höhe der Rentenanpassung wird allerdings erst im März 2016 feststehen, wenn alle erforderlichen Daten vorliegen.
- Bis 2029 sollen die Renten dann jährlich um rund 2 Prozent steigen – insgesamt sollen die Renten bis dahin um 41 Prozent hochgehen.
- Der Beitragssatz soll den Schätzungen zufolge bis 2020 unverändert bei 18,7 Prozent liegen. Erst dann steigt er schrittweise wieder an, über 20,4 Prozent 2025 bis auf 21,5 Prozent 2029.
- Das Rentenniveau wird voraussichtlich von 48,1 Prozent 2014 auf 47,6 Prozent 2020 sinken - und dann weiter auf 44,6 Prozent im Jahr 2029. Damit gemeint ist das Verhältnis der Rentenhöhe eines Standardrentners gegenüber dem Durchschnittsverdienst. Die Politik hat festgelegt, dass das Rentenniveau bis 2030 nicht unter 43 Prozent fallen soll. Inklusive zusätzlicher Altersvorsorge bleibt es laut dem Bericht über 50 Prozent. Wer also im Alter den gewohnten Lebensstandard halten möchte, sollte die weitreichenden staatlichen Fördermöglichkeiten nutzen.