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SPD

Hillary Clinton ist die erste Präsidentschaftskandidatin in der Geschichte der USA. Beim Parteitag der US-Demokraten war SPD-Generalsekretärin Katarina Barley.

05.08.2016 | Katarina Barley beim US-Demokraten-Parteitag

Zuversicht statt Angst

Mit Hillary Clinton ist erstmals eine Frau im US-Präsidentenrennen. Optimismus statt Angst, gemeinsam statt alleine: Die Präsidentschaftskandidatin grenzte sich beim Parteitag der US-Demokraten klar von ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump ab. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley war bei der Democratic National Convention live dabei. Wir sprachen mit ihr über die Highlights.

SPD.de: Was genau hast Du in den USA gemacht?
Katarina Barley: Diese Frage hat mich in der vergangenen Woche aus Deutschland mehrfach erreicht – vor allem über Twitter und Facebook. Dass ich bei der Convention der US-Demokraten war, dürften viele über die sozialen Netzwerke verfolgt haben. Erst vor Kurzem durfte ich die Democrats Abroad für ihre Jahrestagung im Willy-Brandt-Haus empfangen. Wenn man so will, war das jetzt ein Gegenbesuch. Im Kern ging es darum, den Austausch der Schwesterparteien SPD und US-Demokraten zu pflegen und Einblicke in den amerikanischen Wahlkampf zu erhalten. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Parteivorsitzenden Ralf Stegner habe ich außerdem Gespräche mit Gewerkschaften, Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Politikberatungen geführt. Die Themen waren genauso vielfältig wie die Gesprächspartner. Es ging unter anderem um das deutsch-amerikanische Verhältnis, die weltpolitische Lage, um Frauen in der Politik und natürlich um die Präsidentschaftswahl in den USA.

Welche Eindrücke wirst Du von der Convention in Erinnerung behalten?
Da gibt es einiges. Besonders war sicherlich die Stimmung. In deutschen Medien wurde ziemlich stark darüber berichtet, dass Sanders-Anhänger Hillary Clinton nicht unterstützen würden. Wer die gesamte Convention beobachtet hat, wird diese Aussage letztlich korrigieren müssen. Vom Parteitag ging ein sehr selbstbewusstes Signal des Zusammenhalts aus. Ganz im Gegenteil zum Parteitag der Republikaner. Dass Hillary Clinton angekündigt hat, mit Bernie Sanders gemeinsam eine Art BaföG-System aufbauen zu wollen, ist nur ein Beispiel. Ansonsten waren es vor allem die starken Auftritte der Frauen, die mich beeindruckt haben. Hillary Clinton natürlich, aber auch Nancy Pelosi und Elizabeth Warren. Schon beinahe historisch würde ich die Rede von Michelle Obama nennen. Die First Lady hat in einem unglaublich eindringlichen Appell für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für das Aufstiegsversprechen in den USA, gegen Intoleranz und Hass zu den Delegierten gesprochen. Bei Twitter hatte ich auch geschrieben, dass sie diese Rede in diesen Tagen auch in Deutschland hätte halten können.

Was kann die SPD von den US-Demokraten lernen?
Wir brauchen mehr Fähnchen, größere Hallen und Lenny Kravitz. (lacht) Spaß beiseite. Nicht alles, was in den USA funktioniert, lässt sich auf deutsche Verhältnisse und auf die SPD übertragen. Allein schon, weil deren Parteitage nicht zum Diskutieren, sondern als Inszenierung gedacht sind.

Aber ganz grundsätzlich haben die Demokraten schon im Vorwahlkampf bewiesen, dass mit Leidenschaft und Haltung Menschen zu gewinnen sind. Das gilt insbesondere für junge Menschen und Frauen. Es lohnt sich für uns vor allem, genau zu beobachten, wie Hillary Clinton und die demokratische Partei dem Trump-Populismus begegnen werden.