Stark durch die Krise
Mit den massiven Hilfsprogrammen habe die Bundesregierung zugleich dazu beigetragen, dass Deutschland wirtschaftlich und sozial besser durch die Krise komme, als viele vorhergesagt hätten. Scholz erklärte, dass internationale Institutionen wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Europäische Union, der Internationale Währungsfonds und andere die Maßnahmen der Bundesregierung im vergangenen halben Jahr gelobt hätten. „Das ist der Goldstandard, so muss man es machen, wenn man eine so große Krise bekämpfen will", sagte Scholz.
Der Finanzminister erinnerte daran, dass Deutschland vor der Krise dank solider Haushaltspolitik Ende des letzten Jahres alle Stabilitätskriterien Europas eingehalten habe, „und dass wir auch jetzt eine solide Haushaltspolitik machen, weil wir viel Geld einsetzen, aber wohlüberlegt und für einen guten Zweck, nämlich um durch die Krise zu kommen.“
Aus der letzten Krise sei man mit wirtschaftlichem Wachstum herausgekommen, das werde auch dieses Mal wieder gelingen. Klar sei aber auch: Nachdem man so viele Milliarden ausgegeben habe, auch um Unternehmen zu stabilisieren, werde es sicher keine Steuersenkung für Milliardäre und Spitzenverdiener und für sehr reiche, leistungsfähige Unternehmen geben. „Das ist nicht der Weg, wie man Krisenfolgen bewältigen kann.“
Fair und gerecht
Der SPD-Kanzlerkandidat setzt vielmehr auf mehr Gerechtigkeit. Er will ein faires und gerechtes Steuersystem, dass dafür sorgt, „dass diejenigen, die sehr viel leisten können, einen größeren Beitrag leisten als diejenigen, die weniger leisten können“. Schon zuvor trat er für die Einführung einer Vermögensteuer ein.
Scholz gab eine klare Antwort auf die Herausforderungen: „Wir werden aus dieser Krise herauswachsen. Wir werden dafür sorgen, dass wir die Zukunft mit den richtigen Investitionen gewinnen, und wir werden dafür Sorge tragen, dass dieses Land fair und gerecht ist. Das ist die Aufgabe für die Zukunft“, betonte der Vizekanzler.