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Gespräch mit Jessika Wischmeier
Gespräch mit der neuen SPD-Bundesgeschäftsführerin Jessika Wischmeier über ihre Arbeit, ihre Pläne und rührende Tweets
Wie macht man das Willy-Brandt-Haus kampagnenfähig? Wie schafft man eine neue Kultur der Zusammenarbeit? Und wie überträgt man unsere Freude an Politik auf die Menschen im Land?
All das sind Fragen, die Jessika Wischmeier beantworten will. Zum Jahreswechsel wurde sie zur neuen Bundesgeschäftsführerin der SPD gewählt. Die Neuköllnerin ist keine Unbekannte, bis vor Kurzem kümmerte sie sich als Leiterin der Abteilung Mobilisierung im Willy-Brandt-Haus um Projekte wie die Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz. Wir haben mit ihr gesprochen. Über ihren neuen Job, rührende Tweets und die großen Chancen der SPD.
Fabian: Jessika, kurz nach deiner Wahl zur Bundesgeschäftsführerin hat eine deiner Vorgängerinnen Juliane Seifert diesen Tweet über dich geschrieben:
Ich freue mich übrigens enorm, dass Jessika neue Bundesgeschäftsführerin der SPD ist. Kaum jemand kennt die Partei so gut wie sie, ist so erfahren und trotzdem immer offen für Neues und hat den nötigen Humor. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute, liebe Jessika!
Fabian: Wenn einem soviel Wertschätzung entgegenschlägt, hat man ziemlich viel richtig gemacht. Was genau hast du vorher im Willy-Brandt-Haus gemacht?
Jessika (lacht): Ich habe so wahnsinnig tolle Glückwünsche bekommen, über die ich mich wirklich sehr gefreut habe. Da möchte ich jetzt erst einmal die Gelegenheit nutzen, mich zu bedanken. Ich war vorher Abteilungsleiterin für Mobilisierung hier im Haus und habe dabei Projekte betreut, die wahrscheinlich viele Menschen mitbekommen haben, wie zuletzt die Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz.
Fabian: Du hattest also vorher schon extrem viel Verantwortung. Was kommt bei deinem neuen Job als Bundesgeschäftsführerin noch obendrauf?
Jessika: Der Blick auf das Ganze. Als Abteilungsleiterin war ich vor Allem für die organisationspolitischen Fragen zuständig. Jetzt muss ich aber die Arbeit des Parteivorstands und der gesamten Partei stärker in den Blick nehmen. Wir haben in den letzten Jahren ja auch einen Prozess begonnen, um das Haus neu aufzustellen, um besser Wahlkampf und bessere Kampagnen zu machen. Das ist auf jeden Fall eine Aufgabe, die jetzt dazu kommt und auf die ich mich echt freue, weil ich glaube, dass da eine riesen Chance für die SPD drin liegt.
Fabian: Das heißt, du organisierst nicht nur, sondern gestaltest unsere Politik von Anfang mit?
Jessika: Klar erbe ich auch ein paar Prozesse von meinen Vorgängern. Es geht mir natürlich auch darum, das fortzusetzen, weil ich finde, dass da tolle Vorarbeit geleistet worden ist. Und natürlich kommen neue Sachen hinzu und Prozesse werden jetzt auch weiterentwickelt.
Fabian: Was ist deine besondere Herzensangelegenheit?
Jessika: Eigentlich sind es sogar drei Herzensangelegenheiten: Das erste haben wir grade schon erwähnt. Das ist die Neuaufstellung des Hauses und die Kampagnenfähigkeit des Hauses. Das ist mir wirklich wichtig. Wir haben aber auch in den letzten zwei Jahren sehr intensiv über die Weiterentwicklung unserer Organisation gesprochen. Unsere Mitglieder möchten mehr beteiligt werden und wir haben auf dem Parteitag wichtige Beschlüsse dazu gefasst. Diese gilt es jetzt mit Leben zu füllen. Das ist meine zweite Herzensangelegenheit, von der ich wirklich glaube, dass wir das hinbekommen müssen. Die dritte ist, eine neue Kultur der Zusammenarbeit zu schaffen – zwischen Partei, Fraktion und Regierung. Ich hoffe, dass ich dazu einen Beitrag leisten kann.
Fabian: Du hast dir viel vorgenommen. Was würdest du dir denn wünschen, was man in einem Jahr über dich auf Twitter lesen kann?
Jessika: Es ist wirklich total cool, was du da eben vorgelesen hast. Da müsste einfach nur drunter stehen: Ja – so war es. Und, dass wir dabei alle hier gemeinsam im Willy-Brandt-Haus, aber auch in der SPD Spaß hatten und unsere Freude an der Politik auch an die Menschen in unserem Land übertragen haben.
Mit Jessika sprach Fabian Schrum, er arbeitet im Willy-Brandt-Haus in der Online-Kommunikation.
Das Gespräch gab es zuerst als Audio-Talk bei telegram. Das könnt ihr jederzeit nachhören, wenn ihr in den Chat JESSIKA schreibt.