Inhaltsbereich
Unsere Expert*innen
Zarah Bruhn
CEO & Gründerin von Social Bee
Wer bin ich?
Ich bin leidenschaftliche Sozialunternehmerin und gnadenlos optimistische Draufgängerin mit großem Herz.
Was mache ich beruflich? Wofür trage ich Verantwortung?
Als Gründerin und Geschäftsführerin der Social-Bee gGmbH arbeiten mein Team und ich an der langfristigen Integration Geflüchteter und benachteiligter Migrant*innen in den deutschen Arbeitsmarkt und die Gesellschaft. Dabei konzentrieren wir uns auf Geringqualifizierte, die es ohne uns schwer haben. Ich trage also Verantwortung für meine Mitarbeitenden, mit Blick auf die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze auch für die Zukunft des Unternehmens und gegenüber den Geldgebern, dass wir verantwortlich mit den Mitteln umgehen.
Wie ich glaube, dass wir in 10 Jahren leben werden …
Soweit denke ich nicht in die Zukunft. Ich packe lieber heute richtig an, um die Welt jetzt so weit wie möglich verändern, damit wir in 10 Jahren eine bessere und liebenswertere Welt vorfinden als heute.
Das würde ich in Deutschland gerne sofort ändern …
Den Hang zum Schwarz-Weiß und zum Schubladendenken. Beispielsweise bei der Frage, ob man mit einem guten Zweck Geld verdienen darf. Da sage ich: ja sicher! Und natürlich wünsche ich mir bessere Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Social Startups und Sozialunternehmer*innen, da sie bei den meisten Gründerprogrammen durchs Raster fallen.
Was bedeuten "Zusammenhalt" und "Gemeinwohl" für mich?
Das ist für mich recht abstrakt. Ich bin Betriebswirtin, ich will durch meine gemeinnützige Firma zum Gemeinwohl beitragen. Mit dem Begriff "Social Impact" kann ich mehr anfangen, also mit dem Ansatz, größtmöglichen und messbaren gesellschaftlichen Nutzen zu stiften. Zusammenhalt erlebe ich bei Social-Bee durch ein enorm motiviertes Team, das durch Höhen und Tiefen gemeinsam ein Ziel verfolgt, sich gegenseitig in seinen Schwächen unterstützt und in seinen Stärken feiert. Wenn ich dabei an die Kollegen mit Fluchthintergrund denke, dann gehört für mich auch Teilhabe dazu: die Möglichkeit zu haben, zur Gesellschaft zu gehören.
Welche Lehren sollten wir aus der Corona-Krisen ziehen?
Die Einsicht, dass wir alle verletzlich sind und in einer globalisierten Welt leben, in der wir Solidarität und Kooperation brauchen. Und dass Risiken ungleich verteilt sind. Wir haben in unserem eigenen Unternehmen die Trennlinie gesehen, zwischen dem Büroteam im Home Office und unseren geflüchteten Mitarbeitern in den sogenannten systemrelevanten Berufen, die in der Arbeit und in ihren Sammelunterkünften stärker gefährdet sind. Ich finde, wir sollten hinterfragen, welchen Wert wir welcher Arbeit beimessen.