Inhaltsbereich
Int. Frauentag 2024
Ein Europa der Frauen ist unabhängig, fortschrittlich und widerstandsfähig
Gemeinsam kämpfen wir für Frauenrechte in Deutschland und Europa. Lasst uns nicht nur am 8. März, dem Internationalen Frauentag, für Frauen stark machen, sondern jeden Tag. Das gehört zu unserer sozialdemokratischen DNA. In der Aktionswoche ab dem 4. März rufen wir zu bundesweiten Aktionen für ein Europa der Frauen auf. Was bedeutet das genau und was hat progressive Europapolitik mit unabhängigen Frauen zu tun?
Tatsache ist: Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede bei Beschäftigung, Bezahlung und sozialer Sicherung – noch immer. 2023 haben Frauen pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer (Destatis, 18.1.2024). Mit diesem Gender Pay Gap von 18 Prozent bleibt Deutschland eines der EU-Schlusslichter. Noch größer ist die Lohnlücke in Estland (21 %) und Österreich (19 %).
Erst wenn Frauen wirtschaftlich und insbesondere finanziell unabhängig sind, schafft dies auch soziale Gerechtigkeit. Ein wichtiger Baustein hierfür sind hochwertige Arbeitsplätze, Arbeitszeiten, die zum Leben passen, und faire Löhne. Hieraus ergeben sich dann auch faire Renten.
Was wir bisher schon geschafft haben
Der Mindestlohn wurde 2022 deutlich angehoben, spürbar für 6 Millionen Menschen, besonders häufig profitieren Frauen und Beschäftigte aus Ostdeutschland von der Erhöhung. Weitere Schritte 2024 und 2025 folgen.
Die europäische Richtlinie zur Lohntransparenz – seit 2023 in Kraft– wird dafür sorgen, dass mehr Frauen ihren gerechten Lohn erhalten. Dafür haben wir gekämpft. Darauf sind wir stolz. Jetzt muss die Richtlinie bis 2026 bei uns umgesetzt, nationales Recht, das deutsche Entgelttransparenzgesetz, angepasst werden.
Mit der EU-Führungspositionen-Richtlinie gelten auch in Europa verbindliche Vorgaben für mehr Frauen in Führungspositionen.
Was wir noch schaffen müssen
Ein Dauerbrenner bleibt die gerechte Aufteilung der Erwerbs-und Sorgearbeit zwischen Eltern. Wir wollen den Gender Gap auch bei Pflege und Betreuung schließen. Noch immer ist Sorgearbeit Frauensache, dies darf nicht so bleiben. Wir streben daher das Modell „Equal Carer – Equal Earner“ an, also ein gleichstellungsorientiertes Erwerbs- und Sorgemodell. Das braucht bessere Rahmenbedingungen.
Wichtig im Zusammenspiel zwischen nationalem und europäischem Recht ist auch die Europäische Mindestlohnrichtlinie. Frauen arbeiten häufig im Niedriglohnsektor. Die Richtlinie wird dazu beitragen, dass Frauen mehr verdienen und somit besser vor Armut geschützt werden.
Wenn wir uns für Frauenrechte einsetzen, ist das nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch ein gutes Mittel gegen rechts. Wir wollen ein solidarisches, gleichberechtigtes, freies Miteinander der Geschlechter, der Generationen, unabhängig von der eigenen familiären oder kulturellen Geschichte. Wir wollen für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft sorgen.
Frauen, die ein selbstbestimmtes Leben führen können, reproduktive und sexuelle Selbstbestimmung beanspruchen, die leben, so wie sie es wollen ‑ frei, selbstbewusst, unabhängig, all das ist Rechtsextremisten ein Graus.
Der Rechtsruck in Europa gefährdet Frauenrechte. Wir halten dagegen und stehen für Gleichberechtigung, für Vielfalt der Geschlechter.
Das zeigt sich auch in unserem Kampf für sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch, indem wir den § 219a des Strafgesetzbuches abgeschafft haben und der Zugang zu Informationen dadurch transparenter ist.
Frauen haben viel erreicht in den letzten Jahrzehnten, auch dank gleichstellungspolitischer Initiativen der EU – und sie haben viel zu verlieren. Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen. Wir wollen die Rechte von Frauen in einer EU-Charta der Frauenrechte [PDF] festschreiben. Eine solche Charta legt einheitliche europaweite Standards für die Rechte der Frau fest. Sie dient als Leitfaden für die Geschlechtergleichstellung bei allen Maßnahmen der EU auf europäischer und nationaler Ebene.
Eine solche Charta beinhaltet einen Katalog zu schützender Grundrechte, absoluter Mindeststandards, wie zum Beispiel sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, einschließlich reproduktiver Selbstbestimmung sowie sicherer und legaler Schwangerschaftsabbrüche. Ziel muss sein: Rechte zu schützen, auszubauen und festzuschreiben, etwa in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt, paritätischer Vertretung in Parlamenten, sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte.
Die SPD Frauen im vorwärts-Interview.
Mach mit
Video-Grußwort von Katarina Barley zur Verwendung beim "Frauen-Netzwerk-Empfang" | Download
29.02.2024 | MP4 | 615 MB
Aktionsidee und Muster-Veranstaltung "Frauen-Netzwerk-Empfang"
Metadaten:
Herunterladen der Datei: Aktionsidee und Muster-Veranstaltung "Frauen-Netzwerk-Empfang" (pdf), 143 KB)Flugblatt "Ein Europa der Frauen ist..."
Metadaten:
Herunterladen der Datei: Flugblatt "Ein Europa der Frauen ist..." (pdf), 85 KB)SPD FRAUEN Zeitung 2024 (für Druckerei)
Metadaten:
Herunterladen der Datei: SPD FRAUEN Zeitung 2024 (für Druckerei) (pdf), 3 MB)SPD FRAUEN Zeitung 2024 (zum selber drucken)
Metadaten:
Herunterladen der Datei: SPD FRAUEN Zeitung 2024 (zum selber drucken) (pdf), 2 MB)
Mach mit!
Hier findest du alles für deine Aktion am Internationalen Frauentag.