Anke Fuchs (1937–2019) – Eine Stimme für soziale Gerechtigkeit

Anke Fuchs war eine Frau, die selbst Helmut Schmidt sich als Bundeskanzlerin vorstellen konnte. In einer Zeit, in der Frauen in Beruf und Politik mit vielen Hürden zu kämpfen hatten, ebnete sie den Weg für nachfolgende Generationen.

Wurzeln in der Sozialdemokratie

Geboren 1937 in Hamburg, wuchs Anke Fuchs in einem politisch geprägten Elternhaus auf. Schon früh lernte sie, Verantwortung zu übernehmen und für andere einzustehen. „Ich bin dazu erzogen worden, mich um meine Mitmenschen zu kümmern“, erklärte sie später. Ihr Vater, der Hamburger Bürgermeister Paul Nevermann, prägte ihr Verständnis von sozialer Gerechtigkeit und politischem Engagement.

Pionierin in der Politik

Ihre Karriere begann in einer männerdominierten Arbeitswelt: Als junge Juristin im Vorstand der IG Metall stieß sie auf Widerstände. Doch Anke Fuchs ließ sich nicht beirren und bewies, dass Frauen in Führungspositionen genauso kompetent sind.

Ihr Weg führte sie in höchste politische Ämter: Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Frauen- und Gesundheitsministerin, erste Bundesgeschäftsführerin der SPD und Vizepräsidentin des Bundestages. 22 Jahre lang war sie Abgeordnete und setzte sich unermüdlich für soziale Gerechtigkeit ein.

Kämpferin für Frauen und Benachteiligte

Anke Fuchs machte Politik für diejenigen, die keine starke Stimme hatten: Arbeitnehmer*innen, Frauen mit Kindern, sozial Benachteiligte. Ihre Überzeugung für Gleichberechtigung führte sie dazu, sich für Quoten einzusetzen – erst in der SPD, später auch in der Privatwirtschaft. „Die Quote ist eine Erfolgsgeschichte“, resümierte sie und betonte, dass diese Veränderung den Weg für echte Gleichberechtigung geebnet hat.

Ein Vermächtnis für die Sozialdemokratie

Neben ihren politischen Erfolgen engagierte sich Anke Fuchs als Präsidentin des Deutschen Mieterbundes und bis 2010 als Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung. Sie verkörperte die Werte der Sozialdemokratie mit unverrückbarer Entschlossenheit und einer klaren Haltung: „Wir müssen diesen Kampf einfach aufnehmen.“

Anke Fuchs bleibt eine unvergessene Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung – eine Sozialdemokratin „alten Schlages“, die bis heute inspiriert.