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Erhard Eppler

dpa

Vordenker und Ikone

Erhard Eppler – Vordenker der SPD und Pionier des ökologischen Denkens

Erhard Eppler prägte über Jahrzehnte das Gesicht der SPD und war ein Wegbereiter für ökologisches und nachhaltiges Denken in der Politik. Als führender Kopf der Grundwertekommission und Leitfigur der Friedens- und Umweltbewegung setzte er entscheidende Impulse für eine friedliche, gerechte und lebenswerte Welt.

Politische Laufbahn und konsequente Haltung

1961 wurde Eppler erstmals in den Bundestag gewählt und unter Willy Brandt Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Nach der Kürzung des Entwicklungsetats 1974 zog er sich konsequent aus der Bundesregierung zurück und widmete sich der Landespolitik in Baden-Württemberg, wo er bis 1981 als Landes- und Fraktionsvorsitzender wirkte.

Gestalter der Programmarbeit und Leitfigur der sozialen Bewegungen

Über Jahrzehnte prägte er die SPD-Grundwertekommission und erkannte früh die Bedeutung neuer sozialer Bewegungen. Eppler wurde zur sozialdemokratischen Stimme der Friedens- und Umweltbewegung. Seine Rede gegen den Nato-Doppelbeschluss im Bonner Hofgarten 1981 schrieb Geschichte, ebenso wie sein Engagement für universelle Bürgerrechte im gemeinsamen Papier von SPD und SED 1987.

Pionier für ökologische Verantwortung

Eppler war einer der ersten in der SPD, der die ökologischen Herausforderungen und die Grenzen des Wachstums erkannte. Sein Fortschrittsdenken verband Freiheit, Gerechtigkeit und Teilhabe zu einer Vision der „solidarischen Leistungsgesellschaft“. Das „Berliner Programm“ von 1990 trägt erkennbar seine Handschrift.

Ein bewahrender Avantgardist

Mit seiner inneren Unabhängigkeit und visionären Ideen genoss Eppler Zeit seines Lebens großen Respekt. Seine richtungsweisenden Impulse bleiben unverzichtbarer Bestandteil der SPD-Geschichte.

Erhard Eppler verstarb am 19. Oktober 2019 im Alter von 92 Jahren. Sein Vermächtnis lebt in den Werten und Zielen der Sozialdemokratie weiter.