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Gustav Heinemann

dpa

Erster sozialdemokratischer Bundespräsident

Gustav Heinemann – Bundespräsident des Friedens und der Mitmenschlichkeit

„Nicht der Krieg ist der Ernstfall, in dem der Mann sich zu bewähren habe […] sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir alle uns zu bewähren haben.“

Gustav Heinemann, 1969

Gustav Heinemann (1899–1976) war der erste sozialdemokratische Bundespräsident der Bundesrepublik und setzte in seiner Amtszeit (1969–1973) unverwechselbare Akzente für Frieden, Versöhnung und die Verantwortung jedes Einzelnen in der Demokratie.

Ein Leben im Dienst der Gesellschaft

Geboren am 23. Juli 1899 in Schwelm, ließ sich Heinemann nach seinem Studium als Rechtsanwalt in Essen nieder. Bereits 1933 engagierte er sich in der Bekennenden Kirche, die Widerstand gegen das NS-Regime leistete, und blieb der evangelischen Kirche auch nach dem Krieg eng verbunden.

Sein politischer Werdegang begann als Mitbegründer der CDU im Rheinland und Oberbürgermeister von Essen. 1949 berief ihn Konrad Adenauer als Innenminister ins Kabinett, doch Heinemann trat 1950 aus Protest gegen die Wiederbewaffnung zurück. Nach seiner CDU-Mitgliedschaft gründete er die Gesamtdeutsche Volkspartei, bevor er 1957 zur SPD wechselte.

Brückenbauer und Reformer

In der SPD baute Heinemann Brücken zur protestantischen Kirche und wurde ein vehementer Gegner der atomaren Bewaffnung. Als Justizminister der Großen Koalition setzte er wegweisende Reformen durch. Seine Wahl zum Bundespräsidenten, unterstützt von der FDP, markierte den Beginn der sozial-liberalen Ära.

Ein Präsident für den Frieden und die Schwachen

In seiner Präsidentschaft förderte Heinemann die Friedens- und Freiheitserziehung und setzte sich für die Versöhnung mit den von NS-Deutschland überfallenen Völkern ein. Gemeinsam mit seiner Frau Hilda engagierte er sich besonders für die Schwachen und Benachteiligten in der Gesellschaft. Mit einer einzigartigen Verbindung aus Moral, Pragmatismus und Prinzipientreue strahlte er hohe Glaubwürdigkeit aus.

Ein bleibendes Vermächtnis

Heinemann, der als Politiker eine spröde, aber tief authentische Figur war, bleibt eine prägende Gestalt der deutschen Demokratie. Er verstarb am 7. Juli 1976 in Essen, doch sein Vermächtnis lebt weiter als Symbol für Frieden, Gerechtigkeit und die Verantwortung des mündigen Bürgers.