arrow-left arrow-right nav-arrow Login close contrast download easy-language Facebook Instagram Telegram logo-spe-klein Mail Menue Minus Plus print Search Sound target-blank X YouTube
Inhaltsbereich

Größen der Sozialdemokratie Detailseite

Regine Hildebrandt

photothek

„Mutter Courage des Ostens“

Regine Hildebrandt (1941–2001) – Die „Mutter Courage des Ostens“

Die Liste ihrer Auszeichnungen ist beeindruckend: Gustav-Heinemann-Bürgerpreis, Hamm-Brücher-Medaille, Fritz-Bauer-Preis und die Ernennung zu Deutschlands „Frau des Jahres 1991“. Dabei betonte Regine Hildebrandt selbst, dass sie sich eigentlich nie für Politik interessiert habe. Doch ihr Engagement und ihre Leidenschaft für Gerechtigkeit machten sie zur Ikone.

Eine Frau, die etwas verändern wollte

Regine Radischewski wurde am 26. April 1941 in Berlin-Mitte geboren. Schon früh lehnte sie die Mitgliedschaft in DDR-Staatsjugendorganisationen wie der FDJ ab und schloss sich stattdessen der Jungen Gemeinde der Evangelischen Kirche an. Nach dem Abitur studierte sie Biologie an der Humboldt-Universität und arbeitete später in einem pharmakologischen Großbetrieb. 1966 heiratete sie Jörg Hildebrandt.

Ihr politisches Engagement begann 1989 in der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“. Kurz darauf trat sie in die Sozialdemokratische Partei der DDR (SDP) ein, die später in der SPD aufging. Als Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer und Ministerin für Arbeit und Soziales in der Regierung de Maizière setzte sie sich für den gesellschaftlichen Wandel ein, trat jedoch Ende August 1990 zurück, als die Koalition zerbrach.

Populärste Politikerin ihrer Zeit

Regine Hildebrandt gehörte von 1990 bis 2001 dem SPD-Parteivorstand an, stets mit den besten Stimmergebnissen. Im Land Brandenburg war sie Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen. Ihr bleibender Einfluss zeigt sich besonders im von ihr mitbegründeten Forum Ostdeutschland der SPD, das sich den Herausforderungen der ostdeutschen Bundesländer widmet.

Herz mit Schnauze

Hildebrandts direkte, humorvolle Art und ihr unermüdlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit machten sie bundesweit bekannt. Sie war eine überzeugte Demokratin und zugleich stolz auf ihre DDR-Wurzeln. Mit ihrem Witz und ihrer Schlagfertigkeit gewann sie die Herzen der Menschen. Ihre Devise: „Erzähl mir doch nich, dasset nicht jeht.“

Ein Leben voller Einsatz

Trotz schwerer Krebserkrankung ab 1996 setzte sie ihr Engagement fort. Ihr Motto: „Entscheidend ist nicht die Länge des Lebens, sondern dass man sein Leben weiterführen kann, so wie man es für richtig hält.“

Regine Hildebrandt starb am 26. November 2001 in Woltersdorf bei Berlin. Ein Eintrag im Kondolenzbuch fasst ihr Vermächtnis zusammen: „Politik habe ich nicht verstanden, aber Sie habe ich verstanden.“