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Applaus reicht nicht aus
Applaus reicht nicht aus.
Systemrelevant in der Krise, aber unerhört bei der Bezahlung
Die Corona-Krise stellt den Wert der Arbeit auf den Prüfstand. Geredet wird wieder von Systemrelevanz. Diesmal sind es aber nicht die Banken, sondern Pflegekräfte, Kassiererinnen, Müllwerker und Paketboten. Ohne die neuen Systemrelevanten hätte die Krise unser Leben viel härter und existenzbedrohend getroffen.
Plötzlich tritt die sonst dominante Profitmaximierung hinter die Unterstützung der Arbeitnehmer*innen mit (ver-)sorgenden Tätigkeiten zurück – bisweilen aber nur in Debatten und Dankesreden. Das gilt ganz besonders für vermeintlich klassische Frauenberufe – häufig schlecht bezahlt und mit wenig Ansehen.
"Wir wollen keine Rosen – wir wollen gleiche Rechte", forderten vor über 100 Jahren sozialdemokratische Frauen. Folgt jetzt die Abwandlung "Wir wollen Eure Systemrelevanz nicht – wir wollen ordentliche Bezahlung …"? Und sind wir bereit, den (systemrelevanten) Wert der Arbeit als Gesellschaft zu finanzieren?
Darüber diskutierten die SPD-Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans in der ersten Sendung am 29. Juni mit
- Stephan Grünewald, Rheingold Institut („So tickt Deutschland in der Corona-Krise“)
- Prof. Dr. Katharina Zweig („Systemisches Denken für mehr Handlungsfreiheit“)
- Hubertus Heil, stv. Bundesvorsitzender der SPD und Arbeitsminister
- und mit Euch über die digitalen Kanäle der SPD
Moderation: Daniel Finger (Freier Journalist)