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Katharina Focke
1922–2016
- Geboren am 09. Oktober 1922 in Bonn
- 1934–1946 Exil in der Schweiz und Lichtenstein
- 1954 Promotion „Über das Wesen des Übernationalen“
- 1964 Eintritt in die SPD
- 1966–1969 Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen
- 1969–1972 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeskanzleramt
- 1969–1980 Mitglied des Bundestages
- 1972–1976 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit
- 1979 –1989 Mitglied des Europaparlaments
- Gestorben am 10. Juli 2016 in Köln
Für ein geeintes Europa
Die Europapolitik ist Katharina Focke über ihren Vater, den Publizisten und Europapolitiker Ernst Friedlaender bereits in die Wiege gelegt. Sie selbst zieht aus dem Nationalsozialismus die Lehre, dass die Antwort auf Nationalismus und Krieg in der europäischen Einigung liegt. Die promovierte Politikwissenschaftlerin wird für ihre analytischen Fähigkeiten und ihr Selbstbewusstsein geschätzt.
Katharina Focke berät als Parlamentarische Staatssekretärin Willy Brandt in der Europapolitik, leitet das Familienministerium, wird Abgeordnete in Europa und 1984 schließlich europäische Spitzenkandidatin der SPD. Im Wahlkampf wirbt sie mit dem „Katharina-Zirkus“ für die europäische Idee. Damit will sie dem entstehenden Bürokratie-Image Europas spielerisch entgegenwirken. Unbeirrt treibt Focke die Entwicklungszusammenarbeit Europas mit Staaten des globalen Südens und die europäische Integration voran.