Inhaltsbereich
Detailseite
Luise Zietz
1865–1922
- Geboren am 25. März 1865 in Bargteheide (Schleswig-Holstein)
- Ab 1892 in der Hamburger SPD und im Fabrikarbeiterverband aktiv
- 1896 Organisation des Widerstands der Frauen während des Streiks der Hamburger Hafenarbeiter
- 1908 Wahl in den Parteivorstand der SPD (und damit als erste Frau in einer deutschen Partei)
- 1909–1917 Sekretärin für Frauenfragen im Parteivorstand der SPD
- 1917 Gründungsmitglied der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD)
- 1919/20 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
- 1920–1922 Mitglied des Reichstages
- Gestorben am 27. Januar 1922 in Berlin
„Willst du arm und unfrei bleiben?“
So lautet die Überschrift des von Luise Zietz verfassten „Aufrufs an die Frauen des werktätigen Volkes“ von 1919. Armut und härteste Arbeit kennt sie von Kindesbeinen an. Mit 14 Jahren arbeitet sie als Dienstmädchen, dann in einer Tabakfabrik, bis sie eine Ausbildung als Kindergärtnerin absolvieren kann.
Zietz begeistert sich für August Bebels „Die Frau und der Sozialismus“ und beginnt sich politisch zu engagieren. Im Hafenarbeiterstreik 1896/97 organisiert sie eigene Veranstaltungen für die Frauen. In zahllosen Beiträgen in der Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“ und in vielen Reden prangert sie mangelnden Arbeits- und Mutterschutz, Kinderarbeit und die Ausbeutung der Dienstmädchen an. Unermüdlich ruft sie die Frauen auf, sich gewerkschaftlich zu organisieren.