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Marie Juchacz

1879–1956

  • Geboren am 15. März 1879 in Landsberg an der Warthe 
  • 1885–1905 Volksschule, Arbeit als Dienstmädchen, Fabrikarbeiterin und Näherin 
  • 1908 Eintritt in die SPD 
  • 1913 Erste Frauensekretärin der SPD in Köln 
  • 1917 Hauptvorstand der SPD, Übernahme der Redaktion der Zeitschrift „Die Gleichheit“  
  • 1919–1933 Mitglied der Nationalversammlung (MSPD/SPD) 
  • 1919 Gründung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) 
  • 1933–1941 Flucht und Emigration (Saarland, Elsass, Südfrankreich und schließlich USA) 
  • 1945/46–1948 Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt New York, Organisation von Hilfsgütern nach Frankreich und Deutschland  
  • 1949 Rückkehr nach Deutschland, Ernennung zur Ehrenvorsitzenden der AWO 
  • Gestorben am 28. Januar 1956 in Düsseldorf 

Für den Sozialstaat 

Als Dienstmädchen, Fabrikarbeiterin und Näherin lernt Marie Juchacz die Not der Menschen kennen. Der Einsatz für die soziale Absicherung der arbeitenden Menschen wird ihre Lebensaufgabe. Für sie bedeutet gelebte Demokratie Respekt vor allen Menschen zu haben. Ein Leben ohne Abhängigkeit von Almosen ist Voraussetzung dafür. Arbeitslosenversicherung, Mutterschutz, Wohnungsbau – unermüdlich streitet Juchacz für den Sozialstaat: Ab 1917 als Frauensekretären der SPD und ab 1919 in der Weimarer Nationalversammlung, wo sie als erste Frau eine Rede hält. 

1919 gründet sie die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und entwickelt diese zu einer bedeutenden fürsorgerischen und sozialpädagogischen Organisation. Mit der AWO setzt sie sich für die Abschaffung des Abtreibungsparagrafen 218 ein. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwingt Marie Juchacz zur Flucht. Erst 1949 kehrt sie aus den USA nach Deutschland zurück und wirkt am Wiederaufbau der AWO mit.