Justizminister Heiko Maas (SPD) plant ein Transparenzregister, in dem Briefkastenfirmen verpflichtet werden, ihre wahren Eigentümer offenzulegen. „Die systematische Verschleierung muss ein Ende haben“, sagte Maas.
„Briefkastenfirmen, bei denen die wirtschaftlich Berechtigten anonym bleiben, darf es in Zukunft nicht mehr geben“, sagte der Minister am Dienstag in Berlin. Er kündigte an, das Geldwäschegesetz zu ergänzen und ein „Transparenzregister“ aufzubauen.
Gabriel: Briefkastenfirmen verbieten
Auch SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel mahnte am Dienstag gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass man nicht zulassen dürfe, „dass ein Teil der Gesellschaft hart arbeitet, sich an die Regeln hält und Steuern zahlt, während ein anderer Teil die Gesellschaft betrügt. Diese Betrüger sind die wahren Asozialen. Wir müssen Briefkastenfirmen und Stiftungen, deren wirtschaftlich Berechtigte anonym bleiben, weltweit verbieten.“
Deutschland macht seine Hausaufgaben
Maas hatte seine Pläne für ein Transparenzregister bereits vor einem Monat in der Regierung vorgeschlagen. Er sieht darin wichtige Bestandteile im Kampf gegen Steuerhinterziehung und Terrorismusfinanzierung. Der Justizminister will damit von Deutschland aus ein Signal an die EU und andere internationale Organisationen senden. Wer international mehr Transparenz fordere, müsse zuerst entsprechende Regeln im eigenen Land schaffen, erklärte der Minister. „Wir können das zunächst einmal nur für Deutschland regeln, für geschäftliche Konstruktionen, die es in Deutschland gibt.“