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Foto: Ein Friseur schneidet einem Mann die Haare.
dpa
06.04.2016 | Aktuelle Zahlen vom Statistischen Bundesamt

Vier Millionen profitieren vom Mindestlohn

Vier Millionen Beschäftigte profitieren vom Mindestlohn. Sie bekommen seit dem 1.1.2015 durchschnittlich 18 Prozent mehr Lohn – das belegen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts. Der Mindestlohn habe seine Kritiker widerlegt, betonte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) am Mittwoch: „Er hat keine Jobs vernichtet, er hat viele Jobs besser gemacht.“

Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, profitieren in Deutschland vier Millionen Beschäftigte vom Mindestlohn – das sind 10,7 Prozent aller Jobs. Die Zahlen belegen zudem, dass der Mindestlohn Dynamiken schafft: von geringfügiger Beschäftigung hin zu sozialversicherungspflichtiger Arbeit. Und das besonders häufig in Niedriglohnbranchen.

„Das ist eine gute Nachricht für vier Millionen Bürger, die davon profitieren“, kommentierte Nahles die Zahlen des Statistischen Bundesamts. Aus vielen geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen seien reguläre sozialversicherungspflichtige Jobs geworden.

Grafik: 4 Mio Beschäftigte profitieren vom Mindesltohn. Das bedeutet für sie: 18 % mehr Lohn (im Durchschnitt)

Sozialversicherungspflichtige Jobs legen zu

Auch die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit belegen, dass die Erwerbstätigkeit allen Unkenrufen zum Trotz seit Einführung des gesetzlichen Mindestlohns weiter zugelegt hat – und zwar ausschließlich aufgrund mehr sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung: Im Vergleich zum Vorjahr hatten in Deutschland im Januar über 730.000 Menschen mehr eine solche Stelle mit Absicherung in der Renten-, Kranken-, Pflege-, und Arbeitslosenversicherung.

Auch die Industrieländer-Organisation OECD hatte Deutschland jüngst die niedrigste Arbeitslosenquote in der Europäischen Union bescheinigt. Die Nachfrage der privaten Haushalte sei gestiegen. Zu verdanken sei dies einem kräftigen Arbeitsmarkt und dem 2015 eingeführten Mindestlohn.

Vor allem Frauen profitieren

Insbesondere Frauen profitieren laut Statistischen Bundesamt mit einem Anteil von 61,7 Prozent vom Mindestlohn. Die Lohnlücke zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten werde dadurch aber nicht geschlossen, sagte die Ministerin. Hier bleibe viel zu tun – wie im Koalitionsvertrag vereinbart.

Der Mindestlohn tue Deutschland insgesamt gut, so Nahles. Er zeige, „dass jeder, der sich anstrengt, etwas davon hat. Wer einen ganzen Tag hart arbeitet, kann damit auch zurecht kommen. Damit haben wir ein Mindestmaß von Anstand und Fairness gegenüber jedem, der die Ärmel hochkrempelt und versucht auf eigenen Beinen zu stehen, wieder fest in unserer Gesellschaft verankert.“