Vor zwei Jahren erschoss ein Deutscher in Hanau neun Menschen bei einem rassistischen Anschlag. Bundesinnenministerin Nancy Faeser rief als Lehre aus der Tat zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zum Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus auf.
„Kein Vergeben - kein Vergessen“: Mit Aufrufen zu einem entschiedenen Kampf gegen Rassismus, Hass und Hetze ist am Samstag der neun Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau gedacht worden. „Dieser Anschlag kam nicht aus dem Nichts. Und er geschah auch alles andere als zufällig“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser bei der zentralen Gedenkveranstaltung auf dem Hanauer Hauptfriedhof. Nährboden sei „ein Klima der Menschenverachtung, das gewaltbereite Extremisten anstachelt und im schlimmsten Fall zur Tat schreiten lässt“.
Am Nachmittag kamen in der Hanauer Innenstadt nach Polizeiangaben rund 1000 Menschen zu einer Kundgebung zusammen, um an die Opfer zu erinnern und Konsequenzen zu fordern. Auch in vielen anderen deutschen Städten gab es Gedenkveranstaltungen.
Kanzler Scholz gedenkt der Ermordeten
Bundeskanzler Olaf Scholz, der am Wochenende an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnahm, erinnerte in einer Videobotschaft namentlich an die Opfer. “Fatih, Ferhat, Gökhan, Hamza, Kaloyan, Mercedes, Sedat, Said Nesar, Vili Viorel. Ihr wart ein Teil unseres Landes, ein Teil von uns“, sagte er. „Euch, euren Familien und Freunden schulden wir Antworten auf die Fragen, die bis heute offen sind“, sagte der Kanzler an die Opfer gerichtet. Er versprach, die Bundesregierung werde „Rassismus und rechten Terror entschlossen bekämpfen“.