Kanzler Olaf Scholz hat noch einmal klargestellt, dass die Nato sich nicht an dem Krieg um die Ukraine beteiligen wird. „Das würde eine dramatische Eskalation mit sich bringen“, warnte der Kanzler in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. „Deshalb wäre es keine verantwortliche Politik, das jetzt zu machen.“
„Umso länger der Krieg dauert, umso mehr Zerstörung wird er anrichten“, sagte der Kanzler gleich zu Beginn der Sendung „Maybrit Illner“ am Donnerstagabend im ZDF. „Deshalb ist es auch richtig, dass wir nicht aufgeben, sondern ununterbrochen all die verschiedenen Maßnahmen weiterverfolgen, die wir auf den Weg gebracht haben.“
Zum einen gehe es darum, mit den Sanktionen Druck zu machen und „andererseits immer wieder Spielräume zu eröffnen für Diplomatie". Deshalb hat er am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj telefoniert und will auch den Gesprächsfaden zum russischen Präsidenten Putin nicht abreißen lassen. „Wir dürfen nicht nachlassen, alles dafür zu versuchen, dass es zu einem Ende dieses Krieges kommt.“
Kanzler fordert Waffenruhe
„Wir brauchen eine Waffenruhe“, fordert der Kanzler. Es müsse eine Verhandlungssituation geschaffen werden, damit sich die russischen Truppen wieder zurückziehen könnten. „So unrealistisch das gegenwärtig erscheint, dürfen wir nicht nachlassen, das zu versuchen.“ Gleichzeitig warnte Scholz, der Westen dürfe sich bei der Einschätzung der Ziele von Putin „nichts vormachen“.
Deshalb seien Deutschland und die Nato bereit, die Bündnispartner etwa im Baltikum zu verteidigen, sagte der Kanzler. Er wisse natürlich, dass viele Menschen Angst vor einer Ausweitung des Krieges hätten. Deshalb sei es „wichtig, dass wir besonnen sind, dass wir entschlossen sind, dass wir einen klaren Kurs verfolgen“.
Klarer Kurs
Und das heißt:
- Geschlossenheit: in Europa und im internationalen Bündnis
- Investieren für eine moderne Ausstattung der Bundeswehr, in mehr Entwicklungszusammenarbeit und in eine gestärkte Diplomatie
- Waffen für die Ukraine zur Selbstverteidigung
- Putin und seine Clique schwächen: Sanktionen gegen Wirtschaft und Banken
- Gemeinsam den Schutz unserer Partner in Osteuropa gewährleisten