Sie ist Europäerin durch und durch. Jetzt führt Katarina Barley die SPD auf Platz 1 der Liste in die Europawahl. Ihr Ziel: Europa gegen die Feinde von innen und außen verteidigen. „Wir müssen alles dafür tun, was wir können, damit Rechtspopulisten und Nationalisten weder in Deutschland noch in Europa das Sagen bekommen“, sagte die Justizministerin.
Die europäische Idee ist für die SPD die Antwort auf die großen Aufgaben der Gegenwart und Zukunft. Sie lassen sich nur gemeinsam lösen. Wenn es um den Frieden geht zum Beispiel, um Klimaschutz, um soziale Regeln in der Globalisierung. Oder auch um die gerechte Besteuerung großer Unternehmen. Leidenschaftlich betonte die SPD-Spitzenkandidatin in ihrer Rede auf der Europadelegiertenkonferenz die Bedeutung der bevorstehenden Wahl.
Barley: „Raus aus der Komfortzone!“
Angesichts des Erstarkens rechtsextremer, nationalistischer Bewegungen in Europa rief sie zu einem energischen Wahlkampf auf, das europäische Einigungsprojekt stehe an einer „Weggabelung“ der Geschichte. Europa sei sehr zerbrechlich geworden. Rechtspopulisten wollten zurück in den Nationalismus, in Kleinstaaterei und Abschottung. „Wir müssen alle raus aus der Komfortzone.“ Und: „Lasst uns einen geilen Wahlkampf auf die Beine stellen“, rief die Justizministerin ihre Partei auf.
99 Prozent wählten sie anschließend zur SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl am 26. Mai – mit 192 von 194 gültigen Stimmen. Mit Katarina Barley auf Listenplatz 1 wird erstmals in der deutschen Geschichte eine Bundesministerin ihr Amt nach der Europawahl aufgeben, um Europa voranzubringen.