Ein halbes Jahr nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau mit neun Toten haben führende SPD-Politiker der Opfer gedacht. Bundesweit finden Mahnwachen und Demonstrationen gegen Rassismus und Rechtsextremismus statt.
Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz schrieb auf Twitter: „In Gedanken bei Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun. Wurden vor 6 Monaten in Hanau ermordet. Sie gehörten zu uns, wir werden sie nie vergessen. Den Angehörigen viel Kraft.“
„Sie waren keine Fremden, sie waren Töchter, Söhne, Freunde und Nachbarn“, betonte Außenminister Heiko Maas auf Facebook. „Wir werden Euch nie vergessen, auch nicht ein halbes Jahr nach dem Anschlag von Hanau.“
In Gedanken bei den Angehörigen
„Meine Gedanken sind heute ganz besonders bei ihren Angehörigen und Freunden“, so SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil auf Facebook. „Ihren Schmerz können wir nicht nachempfinden.“
Einen Tag nach dem rechten Terroranschlag in Hanau hatte er dazu aufgerufen, am Brandenburger Tor ein Zeichen gegen Rassismus und Hetze zu setzen und deutlich zu machen, dass man den Hetzern und rechten Terroristen nicht das Land überlasse.
„Ich war gerührt und froh, dass damals so viele Menschen gekommen sind. Politikerinnen und Politiker aller Parteien außer der AfD standen Hand in Hand.“ Das habe ihn „tief berührt und mir Hoffnung gegeben“, so Klingbeil.
„Wir haben noch viel zu tun“
Angesichts des anhaltenden alltäglichen Rassismus hierzulande sei klar, „wir haben noch viel zu tun“, betonte der SPD-Generalsekretär.
Am späten Abend des 19. Februars hatte in Hanau ein 43 Jahre alter Deutscher neun Menschen mit ausländischen Wurzeln getötet, weitere Menschen wurden verletzt. Der Täter soll auch seine Mutter umgebracht haben, bevor er sich selbst tötete. Vor der Tat hatte er Pamphlete und Videos mit Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht.