Auch zu Beginn des neuen Jahres gibt es gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Mit 2,681 Millionen waren in Deutschland so wenige Menschen ohne Arbeit wie seit 1991 nicht mehr. „Die Arbeitsplätze in Deutschland sind so sicher wie nie“, sagte Arbeitsministerin Andrea Nahles am Dienstag.
Die Zahl der Erwerbslosen lag im Dezember nur um 48 000 über dem November-Niveau, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtete. Der zum Winterbeginn übliche Anstieg fiel damit deutlich geringer aus als im Schnitt der vergangenen drei Jahre. Die Quote stieg um 0,1 Punkt auf 6,1 Prozent.
Arbeitsmarkt in glänzender Verfassung
Die Arbeitsministerin erklärte, „besonders erfreulich“ sei mit plus 600.000 der erneute Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr. Das Risiko, eine sozialversicherungspflichtige Arbeit zu verlieren und arbeitslos zu werden, liege bei deutlich unter einem Prozent.
Zur guten Entwicklung habe „allen Unkenrufen zum Trotz“ auch der Mindestlohn beigetragen. Er schaffe Dynamik von geringfügiger Beschäftigung hin zu sozialversicherungspflichtiger Arbeit – und das besonders häufig in Niedriglohnbranchen. „Das ist ein starker Start ins neue Jahr und schafft Chancen für einen Neustart am Arbeitsmarkt: für diejenigen, die schon hier leben und zum Teil lange arbeitslos sind. Aber auch für die Flüchtlinge, die zu uns kommen“, so Nahles.
Große Herausforderungen warten
Die nach Deutschland geflüchteten Menschen aus Syrien und anderen Bürgerkriegsregionen werden nach Einschätzung der Bundesagentur voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr 2016 den deutschen Arbeitsmarkt belasten. In der ersten Jahreshälfte sei noch mit keinem nennenswerten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen, sagte Behördenchef Frank-Jürgen Weise.
Nahles betonte, dass es nun darauf ankomme, die hohe Aufnahmebereitschaft des deutschen Arbeitsmarkts mit dem Potenzial und der Motivation der Menschen zusammenzubringen. „Auch wenn wir dabei erfolgreich sind und weiter mehr Frauen und Männer in Beschäftigung kommen: Wegen des größer werdenden Erwerbspersonenpotenzials werden wir nicht automatisch auch immer weiter sinkende Arbeitslosenzahlen verkünden können“, machte die Arbeitsministerin deutlich.