Es geht voran mit der Gleichstellung von Frauen und Männern, aber es bleibt auch noch viel zu tun. „Bleiben wir dran“, fordern Schauspielerin Maria Furtwängler und Familienministerin Manuela Schwesig am Internationalen Frauentag. Ein Namensbeitrag in der "Schweriner Volkszeitung".
Wir sind zwei Frauen. Schauspielerin und Ärztin die eine, Politikerin die andere. Zum Internationalen Frauentag möchten wir gemeinsam darauf aufmerksam machen, dass wir trotz aller Bemühungen um die Gleichstellung der Frau in unserer Gesellschaft noch lange nicht am Ziel sind. Wir Frauen arbeiten und kümmern uns um die Familie. Beides geht, auch zusammen, aber endlich ohne Bevormundung und mit mehr Unterstützung. Wir machen das zusammen mit den Männern und mit dem Selbstbewusstsein, unser Leben nach unseren Vorstellungen leben zu wollen. Wir fordern Respekt, und wir fordern Gleichstellung.
Nach wie vor verdienen Frauen durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer. Ebenso wird die Arbeit der vielen Frauen in der Pflege oder in der Erziehung weder angemessen gewürdigt noch honoriert. Frauen haben immer noch einen viel zu geringen Anteil an der Führung von Unternehmen und gesellschaftlichen Institutionen. So sind zum Beispiel weniger als 10 Prozent der DAX-Vorstände weiblich. Auch in politischen Ämtern sind Frauen noch lange nicht so vertreten wie es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht: Wir sind mehr als 50 Prozent!
Darstellungen in Medien und Werbung tragen zu einer Verfestigung von Rollenbildern bei, die der Gleichstellung entgegenwirkt. Frauen müssen in ihrer Vielfalt gezeigt werden. Sie denken und handeln und sehen eben auch unterschiedlich aus. Wir müssen endlich unsere 90-60-90-Schablonen ablegen. Frauen sind mehr als sexy. Zu einer vielfältigeren Sicht kann auch beitragen, wenn mehr Frauen daran beteiligt sind, die Bilder von Frauen zu zeichnen.
Jede dritte Frau in Deutschland erleidet im Laufe ihres Lebens körperliche und / oder sexuelle Gewalt, in den meisten Fällen von ihrem Partner oder Expartner. Sexuell motivierte Übergriffe auf Frauen gibt es in Deutschland nicht erst seit den Angriffen von Migranten in der Silvesternacht. Sexuelle Übergriffe dürfen nicht länger als Kavaliersdelikt behandelt werden - weder von der Gesellschaft noch vom Strafrecht. Wir setzen uns daher schon länger für eine Verschärfung des Sexualstrafrechts ein, damit endlich auch in Deutschland die sexuelle Selbstbestimmung voraussetzungslos geschützt wird.