Norbert Walter-Borjans stellt die Verteilungsfrage! In seiner Rede auf dem SPD-Parteitag sagte der designierte Vorsitzende jeder Form marktradikaler Politik den Kampf an. Es gehe darum, dass Menschen mit durchschnittlichen und kleinen Einkommen wieder mehr in der Tasche hätten – und Spitzenverdiener wieder mehr Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen müssten.
Dabei erinnerte Walter-Borjans daran, dass noch in den 1970er Jahren die ärmere Bevölkerungshälfte einen Anteil am Gesamteinkommen gehabt habe, der doppelt so hoch wie heute war. Warnungen vor dem Parteitag von konservativer Seite vor einem drohenden Links-Schwenk der SPD konterte er: „Wenn es links ist, dass wir das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft nicht akzeptieren wollen, dann haben wir nichts gegen diesen Begriff. Wenn es links ist, dass die Rente mit Steuerbeiträgen der Großvermögenden gestärkt wird, dann sind wir links. Wenn es links sein soll, den öffentlichen Wohnungsbau massiv auszubauen, dann soll es so sein.“
„…dann bitte sehr, machen wir einen Links-Schwenk!“
Und schließlich: „Wenn eine Rückkehr zur Partei Willy Brandts und Johannes Raus ein Links-Schwenk ist, dann bitte sehr, machen wir einen Links-Schwenk!“, kündigte der designierte Parteichef unter dem Jubel der Delegierten an.
Leidenschaftlich warb Walter-Borjans auch für sozialdemokratische Friedenspolitik und Abrüstung. Mit Außenminister Heiko Maas und mit Fraktionschef Rolf Mützenich habe die SPD an entscheidenden Stellen dafür überzeugende Vertreter: „Ihr beiden schärft das Profil der SPD als politische Kraft der Friedenssicherung!“