arrow-left arrow-right nav-arrow Login close contrast download easy-language Facebook Instagram Telegram logo-spe-klein Mail Menue Minus Plus print Search Sound target-blank X YouTube
Inhaltsbereich

Größen der Sozialdemokratie Detailseite

Heide Simonis

dpa

Erste Ministerpräsidentin eines Bundeslandes

Heide Simonis 1943-2023

Heide Simonis war eine Sozialdemokratin, die Schritt für Schritt klassische Männerdomänen der Politik in die eigene Hand nahm. Sie war Deutschlands erste Frau an der Spitze einer Landesregierung.

Heide Steinhardt wurde 1943 in Bonn als älteste von drei Schwestern geboren und legte 1967 in Kiel ihr Examen als Diplom-Volkswirtin ab.

Im gleichen Jahr lernte sie Udo Simonis kennen und folgte ihm beruflich nach Afrika und Tokio. Sie ahnte nach eigenem Bekunden selbst lange nicht, wohin sie ihr Eintritt in die SPD 1969 führen würde.

Entschiedenheit und Kampfgeist

Nach ihrer Zeit als Ratsherrin in Kiel von 1971 bis 1976 ging Simonis als Bundestagsabgeordnete nach Bonn. Dort zählte sie bald zu den finanzpolitischen Nachwuchstalenten. Elfeinhalb Jahre widmete sie sich vor allem Finanz- und Wirtschaftsfragen als Mitglied des Haushaltsausschusses. 1988 kehrte sie als Finanzministerin nach Kiel zurück.

Deutschlands erste Ministerpräsidentin

1992 kandidierte Heide Simonis für den Kieler Landtag und wurde ein Jahr später nach dem Rücktritt von Björn Engholm zur Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein gewählt. Als Regierungschefin des nördlichsten Bundeslandes verschaffte sich Simonis in nur wenigen Monaten Anerkennung und Respekt. Heide Simonis kümmerte sich als Ministerpräsidentin vor allem um neue Arbeitsplätze, die Ansiedlung von Zukunftsindustrien und die Förderung der Hochschulen.

Eine Wiederwahl 2005 scheiterte, weil sie trotz Mehrheit im Parlament in insgesamt fünf Wahlgängen nicht die nötige Stimmenzahl erreichte. Es fehlt eine Stimme aus den eigenen Reihen.

Dem SPD-Parteivorstand gehörte sie von 1993 bis 2005 an.

Soziales Engagement

Heide Simonis zog sich aus der Politik zurück. Sie nahm für sich in Anspruch, aus „Schläfrig-Holstein“ ein modernes Land gemacht zu haben. Von 2005 bis 2008 engagierte sie sich als ehrenamtliche Vorsitzende des Kinderhilfswerks UNICEF Deutschland.