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Heidemarie Wieczorek-Zeul
Kämpferin gegen Armut und für Frieden
Heidemarie Wieczorek-Zeul *1942
Seit Jahrzehnten setzt sich Heidemarie Wieczorek-Zeul für die Rechte der Menschen im Globalen Süden ein. Nicht erst seit ihrem Amtsantritt 1998 als Entwicklungsministerin betont die Sozialdemokratin die Rolle der Entwicklungszusammenarbeit für die Sicherung des Friedens in der Welt.
Heidemarie Zeul wird 1942 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur nimmt sie ein Lehramtsstudium in den Fächern Englisch und Geschichte auf. Bis 1979, als sie bei der ersten Direktwahl ins Europaparlament gewählt wird, arbeitet sie als Lehrerin.
Erste Frau an der Spitze der Jungsozialisten
Bereits 1965 tritt Heidemarie Wieczorek-Zeul in die SPD ein. 1974 wird sie zur – ersten weiblichen – Juso-Bundesvorsitzenden gewählt. Bis 1977 behält sie dieses Amt. In dieser Zeit erwirbt sie sich den Ruf als „Rote Heidi“ – nicht nur wegen ihrer roten Haarfarbe. 1984 wird sie erstmals in den SPD-Parteivorstand gewählt. Von 1993 bis 2005 ist sie stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD. 1993 kandidiert sie neben Rudolf Scharping und Gerhard Schröder in der bislang einzigen Urabstimmung aller SPD-Mitglieder für den Vorsitz der Partei.
1987 wechselt Heidemarie Wieczorek-Zeul in den Deutschen Bundestag und fungiert dort bis 1998 als europapolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion.
Für eine gerechte und nachhaltige Globalisierung
In der rot-grünen Bundesregierung übernimmt Heidemarie Wieczorek-Zeul 1998 das Amt der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Elf Jahre insgesamt führt sie das Ministerium – die längste Dienstzeit für die Leitung dieses Ressorts.
Als Ministerin setzt Heidemarie Wieczorek-Zeul deutliche Akzente auf die internationale Armutsbekämpfung und Friedenssicherung. Als erstes Mitglied einer Bundesregierung reist sie 2000 ins sozialistische Kuba. Auf europäischer Ebene ist sie eine der treibenden Kräfte beim Beschluss der EU-Entwicklungsminister, den Anteil der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit erheblich zu erhöhen. Daneben kämpft sie ebenso gegen die Genitalverstümmelung bei Mädchen, gegen die Verbreitung von Aids und für mehr Bildung in den Partnerländern.
Weiterhin politisch aktiv
Heidemarie Wieczorek-Zeuls Engagement endet nicht mit dem Bundestagsmandat, das sie 2013 aufgibt. Sie bekämpft heute im Verein „Freunde des Globalen Fonds Europa“ die Verbreitung von HIV, Tuberkulose und Malaria. Außerdem ist sie Mitglied der SPD-Grundwertekommission, des Rats für Nachhaltige Entwicklung und seit Dezember 2016 auch Vorsitzende des Willy-Brandt-Kreises.