Die Bundeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG) hat Boris Velter mit großer Mehrheit für die nächsten zwei Jahre an ihre Spitze gewählt. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley erklärt hierzu:
Ich gratuliere Boris Velter zu seiner Wahl zum Bundesvorsitzenden sehr herzlich. Ich bin mir sicher, dass die AGS unter seiner Führung nicht nur ihre hervorragende Arbeit fortsetzen, sondern auch zu einem wichtigen Impulsgeber in der Gesundheitspolitik werden wird. Meine Glückwünsche gelten dabei selbstverständlich auch dem gesamten neu gewählten Bundesvorstand.
Gerade mit Blick auf die Bundestagswahl wünsche ich Euch Kraft, Ausdauer und eine glückliche Hand. Ich freue mich auf die weitere gute Zusammenarbeit für eine sozialdemokratische Gesundheitspolitik. Thomas Spies danke ich für seine geleistete Arbeit an der Spitze der ASG in den letzten zwei Jahren.
Der neu gewählte ASG-Bundesvorsitzende Boris Velter erklärt:
Kein Politikfeld ist für mich so wichtig wie Gesundheit und Pflege. Als PatientInnen, Versicherte, Angehörige oder als Beschäftigte sind fast alle betroffen. Dieser Stellenwert muss sich auch im politischen Handeln widerspiegeln.
Das wichtigste Ziel der kommenden Jahre ist eine sozial ausgerichtete Gesundheitspolitik. Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland darf nicht weiter vom Einkommen abhängen. Wichtigster Risikofaktor für Krankheit, Leiden und vorzeitigen Tod ist noch immer Armut. Ärmere Menschen sind häufiger, früher und länger chronisch krank.
Aber weder die Strukturen, noch die Akteure des Gesundheitswesens sind auf die Bedarfe sozial und wirtschaftlich benachteiligter Menschen ausgerichtet. Wer deren Gesundheit verbessern will, muss die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit abbauen: Verbesserte Lebens- und Arbeitsbedingungen müssen das Ziel sein.
Im Bereich der Gesundheitspolitik zählen Prävention und Gesundheitsförderung zu den wichtigsten Aufgaben. Diese müssen als gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe verstanden werden. Präventionsangebote müssen so ausgerichtet sein, dass sie sozial Benachteiligte auch tatsächlich erreichen. Wir fordern zudem ein Schwerpunktprogramm „Gesunde Städte“ analog dem Erfolgsmodell „Soziale Stadt“ für die Entwicklung von Modellprojekten. Damit kann die gesundheitliche Versorgung in sozial benachteiligten Quartieren entwickelt und überprüft werden.
In der nächsten Legislaturperiode müssen erste Schritte zur Schaffung eines gerechteren Gesundheitssystems gegangen werden, das nicht mehr nach Status und Einkommen unterscheidet. Dazu gehört die Einführung der Bürgerversicherung. Auch die paritätische Finanzierung der Versicherungsbeiträge muss gewährleistet werden, damit die steigenden Kosten der Gesundheitsversorgung nicht allein von den Versicherten getragen werden müssen.
Zur Person: Boris Velter ist seit über 20 Jahren beruflich in der Gesundheits- und Sozialpolitik tätig: Nach vielfältigen Stationen in der Wissenschaft, der Erwachsenenbildung, im Deutschen Bundestag, im AOK Bundesverband, im Bundeskanzleramt, im Bundesministerium für Gesundheit (2006-2010) und der Staatskanzlei Brandenburg (2010-2013) unterstützt er seit September 2013 die sozialdemokratisch geführte Landesregierung in Berlin, zunächst als Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und seit dem 9. Dezember 2016 als Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.