Zum Tode von Elfriede Eilers erklären die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner, und die ehemaligen ASF-Bundesvorsitzenden Karin Junker und Inge Wettig-Danielmeier:
Elfriede Eilers starb am 4.6.2016 im Alter von 95 Jahren in Bielefeld.
Sie war über Jahrzehnte für die SPD, die AWO, den Bundestag und schließlich für die Elfriede-Eilers-Stiftung aktiv. Gemeinsam mit Annemarie Renger bestimmte sie die Frauenpolitik und die Familienpolitik der Bundestagsfraktion, der sie von 1957-1980 angehörte. Mit ihr verbindet sich ein Teil der Geschichte der SPD in den 1960er und 1970er Jahren. 1973 wurde sie als erste Vorsitzende der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen gewählt, einer selbstständigen Frauenorganisation, die sie so nicht gewollt hatte.
Ihr Feld war die Fraktion, die Partei und der gemeinsame Kampf für die Verbesserung der Lage der Frauen in unserer Gesellschaft. Dass Rechte der Frauen auch im Konflikt mit den eigenen Genossen erkämpft werden mussten, ging ihr gegen den Strich. Trotzdem hat sie die Ziele der jungen Genossinnen ernst genommen und schließlich unterstützt.
Als Vorsitzende der familienpolitischen Kommission der SPD geriet sie in ernsthafte Konflikte mit der ASF, insbesondere um die Berufstätigkeit der Frauen in einer Ehe. Schließlich kam es doch zu einer Einigung. Die Definition der Familie als „auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaft eines oder mehrerer Erwachsener mit einem oder mehreren Kindern“ wurde im Familienpolitischen Programm der SPD festgeschrieben und 1977 in Hamburg verabschiedet. Diese Definition als Grundlage für eine sozialdemokratische Familienpolitik wurde schließlich auch von den Kirchen und Gewerkschaften akzeptiert und gilt bis heute. Elfriede Eilers konnte kämpfen und konnte auch einstecken. Eine Niederlage verkraftete sie mit dem Motto: „Klagt nicht, organisiert Euch“.
Als in der Wolle gefärbte geborene Sozialdemokratin hat sie die Politik weiter begleitet, sich aktiv um die sozialen Belange ihrer Heimat gekümmert, der sie auch als Stadträtin von Bielefeld diente und der sie heute die Elfriede-Eilers-Stiftung hinterlässt.