Am 18. März findet der diesjährige Equal Pay Day statt, der Aktionstag für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Hierzu erklären die SPD-Generalsekretärin Katarina Barley und die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner:
Seit fast zehn Jahren gibt es den Equal Pay Day schon in Deutschland. In dieser Zeit ist der Gender Pay Gap gerade einmal von 23 Prozent auf 21 Prozent gesunken. 21 Prozent Lohndifferenz im 21. Jahrhundert – das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit! Im europäischen Vergleich zählen wir damit sogar zu den Schlusslichtern beim Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen.
Das zeigt: Es genügt nicht, jedes Jahr pünktlich zum Equal Pay Day die Fahnen zu schwenken und die Lohnlücke zu beklagen. Es muss gehandelt werden!
Die Ursachen für den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern sind vielfältig: Frauen arbeiten häufiger im Niedriglohnsektor und in kleinen Betrieben ohne Tarifbindung. Sie arbeiten oft Teilzeit und haben seltener Führungspositionen inne. Sogenannte „Frauenberufe“ werden in der Regel schlechter bezahlt und Frauen leisten den größten Teil der unbezahlten Familienarbeit.
Frauen haben sich das nicht ausgesucht. Mit dem gesetzlichen Mindestlohn, der Quote, dem Ausbau der Kindertagesbetreuung, der Verbesserung der Familienpflegezeit und dem ElterngeldPlus hat die SPD in dieser Legislaturperiode viele Maßnahmen auf den Weg gebracht, die dabei helfen, die Lohnlücke zu verkleinern.
Das von Manuela Schwesig vorgelegte Gesetz für mehr Transparenz bei der Entlohnung ist ein weiterer wichtiger Schritt zu mehr Lohngerechtigkeit. Mit dem Gesetz wird ein individueller Auskunftsanspruch eingeführt. Unternehmen sollen zukünftig verpflichtet werden, regelmäßig zu berichten, wie sie Entgeltgleichheit sicherstellen wollen.
Wir erwarten, dass die Union sich an den Koalitionsvertrag und die im Koalitionsausschuss getroffenen Vereinbarungen hält. Immer wenn es um Verbesserungen für Frauen und mehr Gleichstellung geht, blockiert die Union solange es geht. Und wenn es keine Argumente mehr dagegen gibt, wird das Bürokratiemonster an die Wand gemalt. Das kann so nicht weitergehen! Die Union und Bundeskanzlerin Merkel müssen nun endlich Farbe bekennen und dafür sorgen, dass dieses Gesetz sowie das Rückkehrrecht von Teilzeit zur alten Arbeitszeit und das Pflegeberufsgesetz nun zügig verabschiedet werden können.
Wir wollen die ganze Lohnlücke beseitigen. Und dafür muss Weiteres folgen: Eine stärkere Tarifbindung, die Beseitigung der Diskriminierung von Teilzeitbeschäftigten, mehr Frauen in MINT-Berufe, bessere Aufstiegschancen für Frauen, familienfreundliche Arbeitszeiten und einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Kinder bis mindestens zum 10. Lebensjahr. Außerdem fordern wir eine Aufwertung der sozialen Berufe.
Wir wollen gleichen Lohn nicht nur für gleiche, sondern auch für gleichwertige Arbeit.