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Beschluss Zukunft der Arbeit

photothek/ Thomas Köhler

„Die Arbeitswelt der Zukunft gestalten“

Die Digitalisierung der Arbeitswelt eröffnet für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Chancen auf mehr Zeitsouveränität und Selbstbestimmung. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles will diese Chancen nutzen und ein Modell für eine „Wahlarbeitszeit“ entwickeln. Dies kündigte sie bei der Vorstellung des Leitantrags „Die Arbeitswelt der Zukunft gestalten".

 Andrea Nahles verglich in ihrer Vorstellung des Leitantrags „Die Arbeitswelt der Zukunft gestalten“ die Lebensarbeitszeit mit einem Wellenprofil: Zeiten mit mehr Arbeit wechseln sich mit Zeiten mit weniger Arbeit ab. „Wir müssen es schaffen, dass Arbeit im Lebensverlauf atmen kann. Individuell. Stimmig.“ Bausteine der Wahlarbeitszeit könnten Elternzeit und Familienpflegezeit, aber auch die von Familienministerin Manuela Schwesig geforderte Familienzeit sein, so die Arbeitsministerin. Außerdem müsse dazu eine befristete Teilzeitarbeit eingeführt werden, die das Recht auf Rückkehr zur Vollzeit einschließe.

Qualifizierung ist die beste Arbeitslosenversicherung

Die Arbeitswelt befindet sich in einem ständigen Wandel. Deshalb sollen Qualifizierung und Weiterbildung aller Beschäftigten vorangetrieben werden. „Qualifizierung ist die beste Arbeitslosenversicherung“, sagte Nahles unter Applaus der Delegierten. Als vorbildlich stellte die Arbeitsministerin die Vereinbarung dar, die IG Metall in der letzten Tarifrunde zu einer tariflichen Bildungsarbeit abgeschlossen hat. Darüber hinaus strebt Nahles langfristig den Ausbau der „Bundesagentur für Arbeit“ zu einer „Bundesanstalt für Arbeit und Qualifizierung“ an.

Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen unterbinden

Leidenschaftlich verteidigte Nahles auf dem Parteitag ihren Gesetzentwurf zur Regelung von Leiharbeit und Werkverträgen. „Wir müssen die Leiharbeit und Werkverträge endlich aus der Schmuddelecke holen“, forderte sie. Denn Missbrauch gibt es an vielen Stellen. In der Fleischindustrie arbeiten bei vier großen Schlachtkonzernen inzwischen zwei Drittel der Beschäftigten mit Werkverträgen – zwölf Stunden am Tag, sechs Tage die Woche, für 800 bis 900 Euro.

Kein Leiharbeiter als Streikbrecher

Diesen Missbrauch will Nahles unterbinden. Dort wo es keine Tarifverträge gibt, sollen Beschäftigte in Leiharbeit spätestens nach neun Monaten den gleichen Lohn wie fest Beschäftigte erhalten. Insgesamt soll die Leiharbeit dort auf 18 Monate begrenzt werden. Und noch ein Missbrauch, den Nahles ebenfalls bekämpfen will: „Wir werden es verbieten, dass Leiharbeiter als Streikbrecher eingesetzt werden können.“

Die Rede von Andrea Nahles im Video

Der Beschluss zum Download