Die Renten steigen zum 1. Juli kräftiger als bislang angenommen. Rentnerinnen und Rentner im Osten erhalten über sechs Prozent mehr Geld, im Westen steigen die Bezüge um mehr als fünf Prozent. „Das ist eine gute Nachricht für die Menschen, die durch ihre Arbeit jahrelang den Laden am Laufen gehalten haben“, so Arbeitsminister Hubertus Heil.
Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können sich auf eine kräftige Erhöhung ihrer Bezüge zum 1. Juli einstellen. Die Renten steigen um 5,35 Prozent in Westdeutschland und um 6,12 Prozent in Ostdeutschland.
Damit fällt die turnusgemäße Rentenanpassung voraussichtlich deutlich höher aus als zunächst angenommen. Ende November hatte der Bundesarbeitsminister noch 4,4 Prozent genannt. Der Grund ist die positive Entwicklung der Renteneinnahmen.
„Ich freue mich, dass wir heute eine deutliche Rentenanpassung ankündigen können“, sagte Minister Heil. „Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen - sei es durch steigende Preise oder die internationale Krisenlage - ist es wichtig, zu sehen, dass unser Rentensystem funktioniert.“ Die Entwicklung der Renten dürfe nicht von der Entwicklung der Löhne abgekoppelt werden.
Rentenversicherung kommt gut durch die Krise
Bereits berücksichtigt ist die von der Koalition angekündigte Wiedereinsetzung des sogenannten Nachholfaktors. Diese Änderung der Berechnung dämpft die Rentenerhöhung. Hintergrund ist, dass es im Jahr 2021 trotz eines Einbruchs der Einnahmen wegen der Corona-Pandemie keine Rentenkürzung gab, sondern eine Rentengarantie noch für eine Nullrunde gesorgt hatte. Dies soll mit dem Nachholfaktor ausgeglichen werden, der noch gesetzlich auf den Weg kommen soll.
Die nun angekündigte Erhöhung ergibt sich aus Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Damit ergibt sich eine Anhebung des bei der Berechnung zentralen Rentenwerts im Westen von gegenwärtig 34,19 Euro auf 36,02 Euro und des Rentenwerts (Ost) von gegenwärtig 33,47 Euro auf 35,52 Euro.