Die Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt in der SPD macht sich dafür stark, ehemalige afghanische Ortskräfte, die für westliche Staaten gearbeitet hatten und vor den Taliban nach Pakistan fliehen mussten, rasch zu evakuieren. Denn ihnen und ihren Familien droht die Abschiebung zurück nach Afghanistan - und damit akute Gefahr für ihr Leben.
Hussien Khedr, stellvertretender Bundesvorsitzender der AG Migration und Vielfalt in der SPD, fordert die Bundesregierung dazu auf, gefährdete Afghaninnen und Afghanen schneller aufzunehmen. Angesichts der laufenden Abschiebungen aus Pakistan befürchten viele von ihnen, in ihrer Heimat von den Taliban verfolgt, verhaftet und getötet zu werden, erklärte Khedr. "Viele Menschen mussten nach Pakistan fliehen, um die Aufnahmeverfahren in Deutschland und anderen Ländern durchlaufen zu können", sagte Khedr. "Dort waren sie nie sicher und nun hat sich ihre Lage noch verschlimmert."
Zuvor wurde am vergangenen Wochenende auf dem Landesparteitag der SPD Schleswig-Holstein ein Antrag der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt einstimmig angenommen. Dieser fordert die Bundesregierung und alle Verantwortlichen dazu auf, afghanische Ortskräfte und ihre Familien, die vor den Taliban nach Pakistan geflüchtet sind, rasch zu evakuieren.
Canan Canli, Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt in Schleswig-Holstein, hielt eine bewegende Rede und betonte die Dringlichkeit der Evakuierung: "Es ist höchste Zeit, dass Deutschland hier schnell handelt! Durch die Übernahme Afghanistans durch die Taliban schweben noch immer unzählige Menschen in akuter Lebensgefahr. Viele von ihnen sind vorübergehend nach Pakistan geflüchtet und nun droht ihnen die Abschiebung in ihr Verfolgerland."
Die Landesarbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt in der SPD Schleswig-Holstein setzt sich seit 2018 besonders für geflohene und gefährdete Afghanen ein. Die Delegierten des Landesparteitags fordern daher die Bundesregierung auf, das Evakuierungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Zudem appelliert die AG an die Bundesregierung, unverzüglich auf die pakistanischen Behörden und die pakistanische Regierung einzuwirken, um die Abschiebung nach Afghanistan zu stoppen. Es wird auch gefordert, dass das UNHCR, das für die Betreuung der Geflüchteten in Pakistan zuständig ist, aktiv eingreift.
Die Landesarbeitsgemeinschaft und der Bundesvorstand der AG Migration und Vielfalt in der SPD appellieren dringend an die Verantwortlichen, sofort zu handeln und die Sicherheit der afghanischen Ortskräfte und ihrer Familien zu gewährleisten.