Auf seiner heutigen Sitzung hat der SPD-Parteivorstand folgenden Leitantrag für den Bundesparteitag im Dezember 2015 in Berlin beschlossen:
I. Einleitung
In Deutschland hat Arbeit Hochkonjunktur. Die Zahl der Erwerbstätigen ist mit über 43 Millionen auf Rekordniveau. Besonders stark ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gestiegen, zugleich ist die Zahl der Minijobs gesunken. Die Lohnentwicklung zeigt nach oben, vor allem aufgrund guter Tarifabschlüsse der Gewerkschaften und der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Frauen haben deutlich mehr Anteil an der Erwerbsarbeit als noch vor einigen Jahren. Wirklich gerechte Teilhabe werden wir jedoch erst erreichen, wenn Frauen nicht mehr in unfreiwilliger Teilzeit fest stecken, Arbeit gerecht entlohnt wird, Führungsfunktion gleichermaßen von Frauen und Männern besetzt werden und wir eine wirklich partnerschaftliche Arbeitsteilung haben. Ältere bleiben länger im Beruf, auch das ist ein echter Erfolg. Gegenüber dem Jahr 2000 ist die Erwerbstätigenquote der 60-64-jährigen von knapp 20 Prozent auf über 52 Prozent gestiegen. Mit der Ermöglichung des um zwei Jahre vorgezogenen, abschlagfreien Renteneintritts nach 45 Beitragsjahren setzen wir ein wichtiges Zeichen der Anerkennung für (oft körperlich belastende) Lebensleistung. Mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro haben wir ein neues soziales Recht geschaffen und die weitere Abkopplung vieler Arbeitnehmer vom gesellschaftlichen Wohlstand gestoppt. Die künftigen Anpassungen des Mindestlohns obliegen einer Kommission, in der die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite vertreten sind.