Zum Tod von Antje Huber erklärt der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel:
Die deutsche Sozialdemokratie trauert um Antje Huber.
Antje Huber war eine der ersten Frauen, die sich in den Aufbaujahren der jungen Demokratie nach 1945 ganz für die Politik als Beruf entschieden hatte. Seit 1948 war sie Mitglied der Sozialdemokratie und hat über lange Jahre aktiv im Präsidium, Parteivorstand und Parteirat der SPD gewirkt. Als Bundestagsabgeordnete erwarb sie sich als kompetente Fachfrau für Finanzen und Steuern Respekt über Parteigrenzen hinweg. Sie überzeugte, weil sie als gelernte Kommunalpolitikerin die Anliegen der Menschen im Land kannte und ihre Sorgen ernst nahm.1976 wurde Antje Huber im Kabinett von Helmut Schmidt Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. Im April 1982 trat sie von ihrem Ministeramt zurück, weil sie die in angespannter Haushaltslage getroffenen Kürzungen im Etat des Ressorts nicht mit verantworten wollte. Diese konsequente und sicher nicht leichte Entscheidung war charakteristisch für das Selbstverständnis Antje Hubers als Sozialdemokratin. Noch im hohen Alter hat sie stets betont, wie wichtig ihr der Kampf für mehr soziale Gerechtigkeit zeit ihres politischen Lebens gewesen ist.
Mit ihrem Einsatz für mehr Gleichberechtigung war Antje Huber auch eine Vorkämpferin für die Frauen in der SPD, für deren Rechte sie im Parteivorstand und Präsidium immer wieder heftig stritt. Sie hatte sich zu einer Zeit für Politik als Beruf entschieden, als ein solches Engagement für Frauen noch als sehr mutig galt und keineswegs selbstverständlich war.
Antje Huber hat über viele Jahre hinweg die Diskussionen in der SPD mit bestimmt und mit großer Tatkraft Akzente in vielen Bereichen gesetzt. Wir sind dankbar für ihr jahrelanges Wirken in unserer Partei und unserem Gemeinwesen.
Wir werden Antje Huber nicht vergessen und ihr ein ehrendes Andenken bewahren.